Würzburg. Im Rahmen einer Festveranstaltung hat das Bayernwerk am Montag, 20. Juni 2016, zum zweiten Mal den mit Unterstützung der Regierung von Unterfranken ins Leben gerufenen Bürgerenergiepreis Unterfranken vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Preisträger kommen aus Aidhausen, Mömlingen, Nüdlingen und Schwanfeld/Werneck.
Die vier Gewinner des Bürgerenergiepreises Unterfranken 2016 sind mit Begründung der Jury:
Die Entsorgung von Klärschlamm wird wegen des Deponierungsverbots und den Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Nutzung zunehmend durch die Verbrennung erfolgen. Harald Derra hat eine Anlage für die solare Klärschlammtrocknung entwickelt, die speziell für den Einsatz bei kleinen Anlagen geeignet ist. So leistet er einen großen Beitrag, das Klärschlammproblem auf umweltfreundliche und energieeffiziente Art zu lösen.
Die Bürgerenergie Mömlingen e. G. mit rund 70 Mitgliedern ist ein positives Beispiel dafür, wie Bürger ehrenamtlich ein innovatives Projekt entwickeln, vorantreiben und umsetzen. Am bestehenden Wasserwerk wurde eine 80 kWp Freifeld-Photovoltaikanlage errichtet. Bemerkenswert ist, dass sich viele Mömlinger Bürger für dieses Projekt eingesetzt und zum Gelingen beigetragen haben.
Die Schüler aller Jahrgangsstufen führten eine mehrwöchige und fächerübergreifende Projektarbeit durch – nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“. Alle Aktionen wurden im Rahmen eines Projekttages vorgestellt. Sogar ein Lied mit dem Titel „Wirf die Jeans doch nicht gleich in den Müll“ wurde auf DVD aufgenommen. Vorbildlich ist, dass alle Jahrgangsstufen am Projekttag mitgewirkt haben.
Informationstafeln liefern den Besuchern des Windparks Schwanfeld/Werneck interessante Beschreibungen zu den Themen Erneuerbare Energien und Windmythologie. Zu diesen Tafeln entwickelten Schüler der zehnten Klasse zusammen mit Ihrer Lehrerin ein Konzept für eine Windpark-Rallye. Die erstellten Arbeitsmaterialien werden für Lehrer-Infos und Fortbildungen zur Verfügung gestellt.
„Mit dem Bürgerenergiepreis zeichnet das Bayernwerk Bürgerinnen und Bürger aus, die mit ihren Projekten und Initiativen Vorbilder dafür sind, wie sich jeder einzelne in seinem persönlichen Umfeld als Gestalter der Energiezukunft einbringen kann“, sagte Christoph Henzel, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunalmanagement des Bayernwerks, bei der Verleihung des Bürgerenergiepreises Unterfranken in Würzburg. Um die Energiewende zum Erfolg zu führen, seien der Einsatz und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich. „Die Themen Ökologie und Energiezukunft betreffen jeden. Die Gewinner des Bürgerenergiepreises sind wichtige Wegbereiter, um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für Innovation und Technologie zu erreichen“, stellte Henzel fest.
Dr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken, begrüßte die Zielrichtung des Bürgerenergiepreises und die Initiative, dass Gestalter der Energiewende vor Ort ausgezeichnet werden. Beinhofer sagte: „Für den Erfolg der Energiewende zählt jeder einzelne Beitrag. Die erfolgreiche Gestaltung der Energiezukunft ist nicht allein Aufgabe der Politik und der Wirtschaft, sondern alle Bürgerinnen und Bürger können in ihrem Umfeld einen wichtigen Beitrag leisten.“ Die Herausforderung der Energiewende könne nur als Gemeinschaft gemeistert werden. „Der Bürgerenergiepreis zeigt, dass auch Energiesparen und die Steigerung der Energieeffizienz gute Vorbilder liefern, die als Beispiele die öffentliche Anerkennung verdient haben“, so der Regierungspräsident. Die Ideenvielfalt der eingereichten Bewerbungen für den Bürgerenergiepreis Unterfranken 2016 habe erneut bewiesen, dass die unterschiedlichen Projekte ein großes Maß der zahlreichen Facetten der Energiewende abdecken.
Mit dem Bürgerenergiepreis wird das Engagement von Privatpersonen, Vereinen, Schulen und anderen nichtgewerblichen Gruppierungen ausgezeichnet. Der Preis wird in den vier bayerischen Regierungsbezirken Unterfranken, Oberfranken, Niederbayern und in der Oberpfalz verliehen