Do., 06.11.2025 , 17:35 Uhr

175 Jahre Kinderklinik Würzburg - Vom Zwei-Zimmer-Anfang zur Spitzenmedizin

Mit nur zwei Zimmern und 15 Betten begann vor 175 Jahren die Geschichte der Kinderklinik am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Heute zählt sie mit 115 Betten, tagesklinischen Angeboten und zahlreichen Spezialambulanzen zu den bedeutendsten Einrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin in Nordbayern. Bei einer Jubiläumsfeier am 5. November blickten Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Wissenschaft und Stadtgesellschaft auf die lange Geschichte der Klinik zurück – und in die Zukunft der pädiatrischen Versorgung.

Erste Universitäts-Kinderklinik der Welt

Die Anfänge reichen zurück bis zum 1. November 1850: Damals eröffnete der Mediziner Franz von Rinecker in der Klinikstraße 3 die erste eigenständige Universitäts-Kinderklinik weltweit. Schon Jahre zuvor hatte er sich für die „Ars paediatrica“, die Kunst des Kinderheilens, starkgemacht. Kinder wurden nun als eigenständige Patienten mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen – ein Meilenstein in der Medizingeschichte. Nach mehreren Umzügen und organisatorischen Veränderungen fand die Kinderklinik 1923 ihren Platz im Luitpoldkrankenhaus, dem Vorläufer des heutigen Uniklinikums. 1962 folgte der Umzug an den heutigen Standort in Grombühl. Ein wichtiger Meilenstein der jüngeren Geschichte war die Eröffnung der modernen Notaufnahme im Jahr 2020 – sie betreut jährlich rund 10.000 junge Patientinnen und Patienten.

Dank an Elterninitiativen und Mitarbeiter

Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Härtel, seit 2020 im Amt, nutzte das Jubiläum, um Elterninitiativen und Fördervereinen zu danken, die durch ihr Engagement unter anderem Elternwohnungen, Freizeitangebote und Sporttherapien ermöglichen. „Als einzige Einrichtung der Maximalversorgung tragen wir eine enorme Verantwortung für die Region“, betonte UKW-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Tim J. von Oertzen. Die Kinderklinik sei ein Ort, „auf den wir zurecht stolz sein dürfen“ – geprägt von Interdisziplinarität, Spezialisierung und internationaler Forschung.

Blick in die Zukunft der Kinder- und Jugendmedizin

Medizinhistoriker Dr. Andreas Mettenleiter gab einen Einblick in die bewegte Geschichte der Einrichtung. Prof. Dr. Helge Hebestreit, stellvertretender Direktor und Leiter des Zentrums für Seltene Erkrankungen, erinnerte an bedeutende Entwicklungen wie die Gründung des Perinatalzentrums und den Bau des Zentrums für Stammzelltransplantation im Jahr 2005. In einer Podiumsdiskussion mit Würzburgs Oberbürgermeister Martin Heilig wurde schließlich über die Zukunft der Kinder- und Jugendmedizin im Zuge der Krankenhausreform diskutiert. Für Prof. Härtel steht fest: „Als Pädiater müssen wir die Interessen von Kindern und Jugendlichen auch in Politik und Gesellschaft vertreten.“

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