Der „goldene Oktober“ geht weiter: Am 6. Spieltag der ProA hat Spitzenreiter s.Oliver Baskets den sechsten Sieg geholt. Nach einer absolut dominanten ersten Halbzeit, gekrönt von einem Wahnsinnswurf aus der eigenen Hälfte von Top-Scorer Chris Hoffmann (20 Punkte), gewannen die Würzburger das Frankenderby gegen Bike-Café Messingschlager Baunach mit 86:62 (52:28). Außer Hoffmann trafen vor 3.097 Zuschauern noch vier weitere Würzburger zweistellig, darunter Jason Dourisseau mit einem „Double-Double“ (12 Punkte / 10 Rebounds).
Mit der Bürde einer ellenlangen Verletztenliste mussten die s.Oliver Baskets zum „kleinen“ Frankenderby antreten: Innenbandverletzung am linken Knie von Ruben Spoden, Adduktorenverletzung bei Jeremy Dunbar, Nasenbeinbruch bei Max Ugrai, Daumenverletzung bei Sebastian Betz – das waren die Hiobsbotschaften für Coach Doug Spradley in den Tagen vor der Partie.
Eine Maske für Max Ugrais Nase und etwas Tape für den Finger von Betz und festes Zähne Zusammenbeißen von beiden half dabei, wenigstens zwei der angeschlagenen deutschen Spieler auf das Parkett zu bringen. Dazu wurde kurzfristig für Dominik Schneider aus dem ProB-Team eine Spielberechtigung eingeholt.
Dennoch sollten die ersten drei Spielminuten trotz aller Würzburger Verletzungssorgen die einzige erfolgreiche Phase der Gäste aus Baunach in der ersten Halbzeit bleiben: Durch einen Dunking vom engagierten Center Leon Kratzer und zwei Würfe des US-Amerikaners Logan Stutz sicherten sich die Oberfranken eine schnelle 2:6 Auftaktführung im ProA-Frankenderby.
Schon eine Minute später drehte der Baskets-Spielmacher Carlos Medlock mit 5 Punkten innerhalb von 32 Sekunden den Spielstand bereits zum letzten Mal an diesem Abend. Denn der Aufbauspieler leitete damit einen 11:0-Lauf der Baskets ein, der die Unterfranken schon in dieser frühen Spielphase vorentscheidend in Front bringen sollte.
Nachdem die Würzburger mit einem Polster von elf Punkten in das zweite Viertel gehen konnten, starteten sie bis zum Seitenwechsel richtig durch. Zunächst schnappte sich Jason Dourisseau einen seiner vier Ballgewinne und vollendete mit einem eleganten Korbleger. Schon wenige Aktionen später trug sich Topscorer Chris Hoffmann, der sich in der Defensive auch sehr erfolgreich um Ex-Nationalspieler Steffen Hamann kümmerte, mit seinem ersten Dreier des Abends erstmals in die Scorerliste ein.
Nur Sekunden später entwendete er Hamann wieder das Spielgerät und veranlasste Ivan Pavic durch seinen Fastbreak-Korbleger zum 34:16 zu einer Auszeit. Doch auch die Worte des Baunacher Trainers brachten keine Wende für die Oberfranken, denn bis zur Halbzeit wuchs die Führung der Gastgeber unaufhörlich an. Mit dem Höhepunkt des Abends, einem Buzzerbeater von Chris Hoffmann, den er aus der eigenen Hälfte mit der Sirene zum 51:28 durch den Ring jagte, endete die erste Halbzeit.
In der zweiten Spielhälfte schienen die Baskets nach dem vorangegangenen Offensivfeuerwerk nun einen Gang herunter zu schalten. Punkt um Punkt knabberten die Bamberger Vorstädter am Vorsprung der Unterfranken. Zwar stellten sich die Würzburger in dieser Phase auch mit einigen Unkonzentriertheiten und Ballverlusten selbst vor Probleme, allerdings waren die Baunacher Angriffsbemühungen an diesem Abend meist zu harmlos, um die Fehler der Gastgeber konsequent auszunutzen.
Im letzten Abschnitt fand das Team von Doug Spradley auch offensiv wieder zurück in die Spur. Mit zwei Freiwürfen leitete Marathonmann Dourisseau, der sich heute mit fast 37 Minuten Spielzeit kaum Verschnaufpausen gönnen konnte, noch einmal einen Würzburger 12:1-Lauf ein, der den Sieg des Tabellenführers endgültig in trockene Tücher brachte.
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Christian Hoffmann 20 Punkte/3 Dreier (3 Steals), Darren Fenn 13/1, Stefan Jackson 12, Jason Dourisseau 12/2 (6 Assists / 4 Steals), Samme Givens 11 (9 Rebounds), Betz 9/1, Carlos Medlock 7/1, Max Ugrai 2, Dominik Schneider, Constantin Ebert.
Top-Scorer Baunach:
Knight 13, Stutz 11, Kratzer 10, Disdarevic 8/2, Engel 6/1, Lee 6.