Es ist schwierig, diesen Saisonstart der Rimparer Wölfe in der 2. Handball-Bundesliga richtig einzuschätzen. Schatten folgte Licht, auf kurze Höhenflüge folgten Rückschläge. Die letzte Heimniederlage gegen den VfL Lübeck-Schwartau, einem designierten Aufstiegsaspiranten, könnte man vielleicht hinnehmen, aber die Leistung an diesem Sonntag in Würzburg nicht wirklich. Dafür kann man von einer ordentlichen Auswärtsbilanz nach drei Reisen in die Ferne sprechen. Die deutliche Niederlage in Essen wurde schnell aufgearbeitet und die nötigen Schlüsse gezogen. Es folgte ein Derbysieg gegen unseren unterfränkischen Rivalen aus Großwallstadt und nun, am vergangenen Freitag, der immens wichtige Auswärtssieg beim bis dato zu Hause ungeschlagenen VfL Eintracht Hagen. In der Summe stehen nach vier ausgetragenen Partien zwei Siege und zwei Niederlagen. Die Wölfe tummeln sich im breiten Mittelfeld einer extrem ausgeglichenen Liga.
Was ist los daheim?
Wo geht es nun aber hin für die Wölfe? Es kann sehr schnell nach unten gehen, aber mit Siegen, sind auch die einstelligen Platzierungen in greifbarer Nähe. Das ist allerdings das Motto: Siege! Während die angesprochene Auswärtsbilanz keinen Grund zur Sorge gibt, bringt die Saisonübergreifende Heimflaute eher Anlass zum grübeln. Nicht nur das erste Heimspiel gegen den VfL Bad-Schwartau wurde vermasselt. Auch der Saisonabschluss im Juni ging verloren und die beiden Partien zuvor im Wolfsrevier war man auch jeweils dem Gast unterlegen. So kommt es, dass die Wölfe ihren letzten Sieg vor heimischem Publikum am 24. April dieses Jahres feiern konnten – lange her. Eine Serie, die man lieber früher als später beenden möchte.
Auswärtsschwache Gäste?
Die Ausgangslage ist nun kompliziert: Auf der einen Seite ist der ASV Hamm-Westfalen, der Gast am Sonntag, eine absolute Liga-Größe, die auch ganz offen über den Aufstieg spricht und sich daher selbst unter Zugzwang setzt. Das Potential ist bei den Westfalen sicherlich gegeben, sodass ihnen womöglich auch aus neutraler Position die Favoritenrolle zugetragen wird. Auf der anderen Seite zeigten unsere Gäste in den letzten beiden Begegnungen in der Fremde eine nicht wegzuredende Auswärtsschwäche auf und unterlagen zuletzt beim bis dahin punktlosen HSV Hamburg ziemlich deutlich.
Ausgang ungewiss
Aber was heißt das für das Spiel am Wochenende? Irgendwie nichts! Die so junge Saison hat schon jetzt eine derartige Hülle an Überraschungen aufgeboten, dass es wirklich schwer fällt, irgendwelche Prognosen zu treffen. Auswärtsschwäche, Heimschwäche, Spitzenteam, Abstiegsangst… alles Makulatur. Am Ende wird die Tagesform entscheiden und dann haben die Wölfe den Ausgang des Spitzenspiels selbst in der Hand. Mit einer Leistung, wie zuletzt in Hagen, braucht man sich vor keiner Mannschaft in dieser Liga verstecken. Ein fehlerbehaftetes Auftreten, wie gegen die Mannschaft von der Ostsee beim letzten Heimspiel wird von einem Spitzenteam wie dem ASV sicherlich gnadenlos bestraft. Spielbeginn ist am Sonntag um 17 Uhr in der Würzburger s.Oliver Arena.