Am heutigen Freitagabend kommt ein wenig Erstligaflair in der Würzburger s.Oliver Arena auf. Mit dem TuS Nettelstedt-Lübbecke gastiert nicht nur einer der Absteiger aus dem deutschen Handballoberhaus im Wolfsrevier, sondern auch der heißeste Kandidat auf die Zweitligameisterschaft – diese berechtigt zum Aufstieg in die Bundesliga, also für den TuS gleichbedeutend mit der Rückkehr in die Beletage des Profihandballs. Anpfiff ist um 20 Uhr.
Das Hinspiel würde jeder Wölfe-Spieler als auch jeder DJK-Fan am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. 29:17 stand es damals nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel der Kreissporthalle Lübbecke. Die Wölfe haben einen echten rabenschwarzen Samstag durchlebt. Vor allem Benjamin Herth, der mit dem Wolfsrudel an seine ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt ist, schmerzte die Niederlage sehr. Diesmal soll das Ganze aber anders laufen. Das Team von Matthias Obinger hat sich wider vieler Erwartungen seit dem Aufeinandertreffen mit Nettelstedt im Oktober in der Spitzengruppe der zweiten Handballbundesliga gehalten und spricht immer noch ein Wörtchen im Rennen um die Aufstiegsplätze mit. Somit wird es auch diesmal ein echtes Spitzenspiel.
Die Gäste aus Ostwestfalen befinden sich aktuell mit fünf Punkten Vorsprung an der Spitze der Zweitligatabelle. Ein Punkteverhältnis von 45:9 bedeutet zudem einen Vorsprung von neun Zählern auf den ersten Nichtaufstiegsrang, den die Wölfe (36:18 Punkte) belegen. Für Nettelstedt zählt in dieser Runde nur die sofortige Rückkehr in die Bundesliga – den „Betriebsunfall Zweitklassigkeit“ schnellstmöglich ungeschehen machen und hinter sich lassen. Wenn man einen Blick auf die ewigen Tabellen der beiden obersten deutschen Spielklassen wirft, finden sich die Ostwestfalen in beiden Ligen im oberen Bereich des Tableau wieder. 15 Jahre zweite Liga und 26 Jahre Erstklassigkeit sprechen für sich. Der TuS gehört zu den Gründungsmitgliedern der eingleisigen Bundesliga und war dort auch der erste Tabellenführer. Einen bemerkenswerten Rekord haben die Gäste aber auch in der zweiten Liga aufgestellt, als sie ähnlich wie die SG Flensburg-Handewitt in der Zweitligasaison 1991/92 oder der THW Kiel in der ersten Liga 2011/12, 2004 die Zweitligameisterschaft mit 68:0-Punkten verlustpunktfrei perfekt gemacht haben. Aber auch im negativen Bereich schreibt der TuS des Öfteren Schlagzeilen. In der vergangenen Saison stiegen unsere Gäste mit gerade einmal acht Zählern zum vierten Mal aus der Bundesliga ab und sorgten mit einem extrem geringen Zuschauerzuspruch für Aufsehen. Das Alles ist aber Vergangenheit und mit einer veränderten und verstärkten Mannschaft ging es für die Nordrhein-Westfalen mit dem neuen Trainer Aaron Ziercke in diese Spielzeit. Früh wurde klar, dass es für jedes Team ein Meisterstück werden wird, den TuS N-Lübbecke zu schlagen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gelang diese Vorhaben auch lediglich zweimal der HSG Nordhorn-Lingen, einmal TuSEM Essen und überraschenderweise auch dem Tabellenletzten aus Rostock. Die HG Saarlouis konnte den Ostwestfalen zusätzlich noch einen Punkt abluchsen. Alle anderen Teams, vor allem die, die um die Tabellenspitze mitspielen, mussten hingegen konsterniert feststellen, dass der TuS in den direkten Aufeinandertreffen eine Nummer zu übermächtig war. Egal ob Bad Schwartau, Friesenheim, die SG BBM Bietigheim oder der ThSV Eisenach, am Ende standen zwischen zwei und sechs Toren Differenz auf dem Spielberichtsbogen, gegen die Wölfe gar zwölf.
(Quelle: PM der DJK Rimpar Wölfe)