Das Würzburger Kiliani-Volksfest ist am Sonntagabend mit dem großen Feuerwerk zu Ende gegangen. Hinter den Besucherinnen und Besuchern liegen 17 Tage pures Vergnügen mit zahlreichen Fahr- und Belustigungsgeschäften, einem großen Festzelt und vielen Biergärten. Und in diesem Jahr war das größtes Volksfest Unterfrankens so umsatzstark wie noch nie. Über 800.000 Besucherinnen und Besucher sind in den zweieinhalb Wochen auf die Talavera gekommen. Die Menschen hätten nach zwei Jahren ohne Volksfeste, wegen der Pandemie, spürbar etwas nachzuholen gehabt, heißt es von den Schaustellern. Die Stadt, die Schausteller und der Festwirt ziehen daraus eine sehr positive Bilanz.
Auch aus Sicht der Polizei verlief das Kiliani zufriedenstellend. Laut dem Polizeipräsidium Unterfranken hätte Würzburg sehr friedlich gefeiert. Denn trotz der zahlreichen Besucher und Besucherinnen kam es bis zum Schluss kaum zu Straftaten. Besonders hervorheben möchte die Polizei, dass es im Gegensatz zu vorherigen Jahren keine alkoholisierten Minderjährigen gab, die die Polizei festgenommen hatte.
Kurz vor Ende gab es dann noch einmal einen Einsatz für die Polizei. Ein Festplatzbesucher traf am Sonntagabend um 21:50 Uhr am Talavera-Parkplatz an der Unterführung unter der Mainaustraße auf einen 21-jährigen Verletzten und informierte die Polizei. Eine unbekannte männliche Person hatte dem jungen Mann zuvor unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Hierbei erlitt dieser eine Platzwunde an der Lippe. Der Geschädigte wurde zur Abklärung weiterer Verletzungen in die Zahnklinik gebracht.
Eine Beschreibung des unbekannten Täters und der genauen Tatörtlichkeit sind aktuell noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ermittelt wegen Körperverletzung und bittet Zeugen, denen sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall möglich sind, sich unter der Tel. 0931/457-2230 mit der Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Auch die Rettungskräfte waren mit dem Ablauf zufrieden, abgesehen von kleineren Zwischenfällen wie Schwindel, Kreislaufproblemen und Schürfwunden habe es keine größeren Verletzungen gegeben. Die Einsatzzahlen lagen etwas unter dem Niveau von 2019. Insgesamt 127 Patienten wurden von den ehrenamtlichen Sanitätern erstversorgt, 18 von ihnen mussten zur weiteren Untersuchung und Behandlung vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert werden. Hinzu kommen über 100 kleine Hilfeleistungen wie Pflaster oder Coldpacks. In der zweiten Woche gab es einen deutlichen Anstieg der Wespenstiche. Wegen Alkohol benötigten 15 Personen sanitätsdienstliche Hilfe, erfreulicherweise war darunter nur ein Minderjähriger.
Das Verbot vom Lied „Layla“ im Festzelt und die daraus entstandene bundesweite Diskussion scheinen auf den Ablauf des Kilianis keinen großen Einfluss genommen zu haben. Die Menschen strömten weiterhin auf das Kiliani und die zweite Woche wurde genauso stark besucht wie die erste.
Derweil entwickelt sich der Fall „Layla“ weiter. Nachdem die Düsseldorfer Kirmes auf das Lied verzichtet, wollen auch zwei Wirte des Münchner Oktoberfests den Party-Schlager „Layla“ im Herbst in ihren Festzelten nicht spielen. Angesichts der anhaltenden Kontroverse will das „Layla“-Interpretenduo „DJ Robin & Schürze“ den Text entschärfen. Die Musiker arbeiteten an einer „Kinderversion“ des Songs, die im Herbst erscheinen solle. Die Zeilen „Ich hab‘ ‚nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler“ sollen demnach abgeändert werden: „Ich hab ‚nen Wuff und die Hundemama die heißt Layla.“