Die Warnungen der unterfränkischen Polizei auf Twitter haben sich bewahrheitet: In Aschaffenburg haben Demonstranten, die gegen die Corona-Politik und eine drohende Impfpflicht auf die Straße gegangen sind, am Silvesternachmittag für enorme Verkehrsbehinderungen gesorgt. Laut Polizei haben rund 4000 Menschen an dem angemeldeten „Marsch für Frieden und Zusammenhalt“ durch die Innenstadt teilgenommen. Aufgerufen hatten hierzu „Aschaffenburg-steht-auf“ und „Rhein-Main-steht-auf“.
Gegen 13:45 Uhr startete der Zug vom Volksfestplatz aus auf die vorgegebene Route. Im Landing traf die Spitze der Menschenmassen auf das Ende des Demo-Zugs. Laut Polizeisprecher Philipp Hümmer blieb die gesamte Versammlung friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Auflagen (keine Maskenpflicht, dafür aber mindestens 1,50m Abstand) seien eingehalten worden. Rund 5km lang habe sich der Demo-Zug erstreckt. Gegen 16 Uhr löste sich die Versammlung auf.
Die Polizeigewerkschaft rechnet auch mit dem Start ins neue Jahr mit viel Arbeit. Vor allem die nicht angemeldeten Corona-Spaziergänge stellen für die Beamten eine echte Herausforderung dar, da die Aktionen oft spontan erfolgen und die Polizei sich dementsprechend meist schlecht vorbereiten kann. Mehrere unterfränkische Regionen haben darauf bereits reagiert und solche Spaziergänge per Allgemeinverfügung verboten, darunter etwa Schweinfurt und Würzburg. Laut Jürgen Köhnlein von der deutschen Polizeigewerkschaft DpolG müssen mittlerweile regelmäßig Beamte aus der Freizeit in den Dienst gerufen werden. Noch könne man in Bayern alle anderen Aufgaben vollumfänglich ausführen, doch die Belastung steige. Auch für das bevorstehende Wochenende und in den kommenden Wochen würden zahlreiche Einsätze erwartet.