Tiere erleiden in Trailer Höllenqualen – Drei Veterinäre kümmern sich um verletzte und verendete Schweine – Gnadenschuss bei mehreren Tieren nötig – Grausames Bild für die Helfer – Polizei geht von mindestens einem Drittel getöteter Schweine aus
Töne die Einsatzkräften sonst eher selten in die Ohren dringen – das verzweifelte Quieken von mehreren dutzend Schweinen – hallen in der Nacht auf Dienstag durch den Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie durchdringen die Wand eines umgekippten Trailers und lassen erahnen welche Höllenqualen die Tiere erlitten. Ein Bild, das selbst erfahrene Einsatzkräfte nicht kalt lässt. Der Fahrer eines 40-Tonnen-Sattelzugs war von Stadtlauringen (Lkr. Schweinfurt) her kommend unterwegs, als er in einer langezogenen Linkskurve zwischen Sulzfeld im Grabfeld und Oberlauringen nach rechts ins Bankett geriet. Der Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Viehtransporter, welcher mit 90 Schweinen beladen war und legte diesen auf die rechte Seite.
Sowohl der Trucker, als auch sein Beifahrer erlitten dabei leichte Verletzungen. Nach einer Erstversorgung vor Ort, brachte der Rettungsdienst die beiden Männer zu einer weiteren Versorgung in Krankenhaus. Währenddessen liefen von Seiten der Feuerwehr nicht nur Absicherungsmaßnahmen, sondern auch die ersten Maßnahmen zur Tierrettung an. Drei Amtsveterinäre eilten zur Unfallstelle. Sie überwachten nicht nur die Verladung und den Abtransport der Tiere, sondern trafen auch die Entscheidung, ob eine Notschlachtung vor Ort nötig war. Ein Beschluss, der erst nach einer Untersuchung jedes einzelnen Schweines fiel, bevor die Tierärzte den Gnadenschuss abgaben. „Eine letzte endgültige Zahl liegt noch nicht vor, aber wir gehen davon aus, dass circa ein Drittel der Tiere, bis zur Maximalzahl von 30, verendet ist“, so Matthias Schmitt von der Polizeiinspektion Bad Neustadt an der Saale. Der Besitzer des Viehtransporters betitelt den Schaden an Fahrzeug und verendeten Tieren laut Polizei auf rund 100.000 Euro.
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