Die Geburtsstation am Klinikum Würzburg Mitte – umgangssprachlich Missio – wird im kommenden Jahr von der Stadt Würzburg sowie den Landkreisen Würzburg und Main-Spessart finanziell unterstützt. Nachdem der Würzburger Stadtrat und der Kreistag Main-Spessart bereits Zuschüsse beschlossen hatten, stimmte am Montag auch der Kreistag des Landkreises Würzburg einer Förderung von bis zu 800.000 Euro zu.
Die Geburtsstation des Missio arbeitet seit Jahren defizitär, obwohl sie mit rund 2.500 Geburten pro Jahr die größte Geburtshilfeeinrichtung der Region ist. Allein im vergangenen Jahr belief sich das Defizit auf rund 2,8 Millionen Euro. Da die Stiftung Juliusspital diese Verluste künftig nicht mehr allein ausgleichen kann, stand zuletzt auch eine Schließung der Station im Raum.
Die finanzielle Unterstützung wird nun von Stadt und Landkreisen anteilig übernommen und orientiert sich an der Zahl der Frauen aus den jeweiligen Regionen, die am Missio entbinden. Der Würzburger Stadtrat sagte für 2026 bis zu 720.000 Euro zu, der Landkreis Main-Spessart beteiligt sich mit bis zu 300.000 Euro. Zusammen mit der nun beschlossenen Förderung des Landkreises Würzburg mit bis zu 800.000 Euro sollen damit mehr als 1,8 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Ein ursprünglich diskutierter Betrauungsakt, mit dem die Geburtshilfe offiziell als kommunale Aufgabe übernommen worden wäre, ist vom Tisch. Stattdessen soll die wirtschaftliche Situation des Klinikums durch einen gemeinsam beauftragten Wirtschaftsprüfer näher untersucht werden.
Mit den Beschlüssen der drei Gebietskörperschaften ist der Betrieb der Missio-Geburtsstation zunächst gesichert. Wie eine dauerhafte und auskömmliche Finanzierung der Geburtshilfe in Würzburg aussehen kann, bleibt jedoch weiterhin Gegenstand weiterer Beratungen.