Ende Januar wurde ein 46 Jahre alter Mann mit SEK-Einsatz in seinem Wohnhaus in Rimpar verhaftet. Nachdem er in Untersuchungshaft war, sitzt er nun vor dem Würzburger Schwurgericht auf der Anklagebank. Dem Industriekaufmann werden 30 Fälle der gefährlichen Körperverletzung und versuchter Mord vorgeworfen. Der Angeklagte aus dem Rotlicht-Milieu soll seiner Freundin mehr als zwei Jahre lang das Schwermetall Thallium verabreicht haben. Diese arbeitete als Prostituierte und Wirtschafterin in Bordellen und seit 2005 als Hundetrainerin. Auch mehrere ihrer Hunde soll er mit dem Rattengift getötet haben. Bei Proben von Haar, Blut und Urin der Frau wurden Spuren des Giftes, Kokain und Marihuana gefunden. Allerdings legte der Angeklagte am Dienstag eine Bürste der Frau vor, mit der bewiesen werden soll, dass die Aussagen des Opfers, über jahrelangen Drogenkonsum und Thallium-Vergiftung, nicht wahr sind. Angeblich soll der Angeklagte das Gift unter die Drogen seiner Ex-Freundin gemischt haben, um sie wegen der Trennung zu bestrafen. Bei einem letzten Treffen im Sommer 2014 des Ex-Paares soll die Geschädigte rund 500 Milligramm Thallium, gemischt mit Kokain, geschnupft haben. Danach litt sie unter gesundheitlichen Problemen und ein Arzt stellte die Diagnose der Thallium-Vergiftung. Die Verteidigung spricht von einem Tatverdacht ohne Indizien und Motiv. Der Angeklagte ist sich sicher, dass er am Ende des Verfahrens freigesprochen wird.