Derzeit besteht auf Straßen und Wegen akute Glatteis- und Rutschgefahr – damit einher geht ein erhöhtes Unfallrisiko für Fußgänger. Dr. Frank Wanka, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie des Helios St. Elisabeth-Krankenhauses Bad Kissingen, gibt wertvolle Hinweise, wie sie sich vor Stürzen schützen können.
Alleine die chirurgische Notaufnahme des UKW zählte heute Morgen von 6.30 bis 9 Uhr 25 Patientinnen und Patienten infolge von Glatteis-Unfällen. Neben Hand- und Unterarm-Verletzungen waren auch teilweise schwere Hüftgelenksfrakturen und Schenkelhalsfrakturen zu verzeichnen.
Ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr. Etwa 20 Prozent der Stürze verlangen eine medizinische Versorgung. „Besonders Brüche im Hüftbereich nehmen im Alter zu. Einer von zehn Stürzen verursacht eine schwere Verletzung. Die Folgen sind eine verminderte Aktivität, Schmerzen und Angst“, erläutert Dr. Wanka. „Bei Glatteis kommt es vermehrt zu Stürzen – gerade ältere Menschen sollten daher Hilfe in Anspruch nehmen und wenn möglich lieber zu Hause bleiben, wenn sie sich unsicher fühlen.“
Richtiges Schuhwerk mit Profil tragen, , empfiehlt Dr. Wanka. Zusätzlich können auch sogenannte Spikes genutzt werden.
Der sogenannte Pinguin-Gang verbessert die Sicherheit auf Glatteis: Dabei wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet. Der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Die Schrittlänge ist kurz. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität.
Das Festhalten am Geländer und das Gehen entlang der Hauswand unterstützen die Sicherheit.
Reflektoren an der Kleidung und ein Fahrradlicht am Rollator machen andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam.
Manche Rollatoren haben die Möglichkeit, auf Profilräder umzurüsten, prinzipiell ist bei Glatteis ein Wegrutschen des Rollators möglich.
Wichtig ist das Benutzen von Hilfsmitteln wie Brille oder Hörgerät, um sich ganz auf den Weg zu konzentrieren.
„Kommt es dennoch zu einem Sturz, ist es besonders wichtig, den Kopf und den Rücken zu schützen. Bei einem Sturz nach vorn sollten die Unterarme vor den Kopf gehalten werden, bei einem Sturz nach hinten der Kopf auf die Brust genommen werden. In beiden Fällen ist das leichte Einknicken der Knie sinnvoll“, erklärt der Unfallchirurg.