Vier Menschen sind derzeit in Deutschland mit Affenpocken infiziert und erkrankt – einen in München und drei in Berlin.. Angesichts der vielen Kontakte der Infizierten zu Mitmenschen rechnet das Bundesgesundheitsministerium mit weiteren Fällen. Doch wie gefährlich ist das Virus, das seinen Ursprung in Primaten und anderen frei lebenden Tieren hat?
In zahlreichen Ländern sind derzeit mehr als 130 Fälle und Verdachtsfälle nachgewiesen. Tendenz steigend. Bisher ist bei den in Europa festgestellten Infektionen die westafrikanische Variante nachgewiesen worden. Um eine Weiterverbreitung zu verhindert, wollen diagnostizierte Fälle systematisch erfasst und isoliert werden.
Vermutlich schützt eine Pockenimpfung auch vor Affenpocken. In der Bundesrepublik war eine Pocken-Impfung für Einjährige bis 1975 sogar Pflicht, in der DDR bis 1982. Inwiefern eine Pockenimpfung für Kontaktpersonen und Risikogruppen empfohlen werde, sei noch zu klären. Derzeit hat die Bundesregierung rund 100 Millionen Dosen Pockenimpfstoff eingelagert. Zwei Millionen Dosen davon seien an die Weltgesundheitsorganisation gespendet und für sie eingelagert worden.
Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die breite Bevölkerung in Deutschland derzeit als gering ein. Das Virus verursacht laut Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Hautausschläge. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen und in seltenen Fällen zum Tod führen.
Übertragen wird der Erreger vor allem in direktem Kontakt oder bei Kontakt zu kontaminiertem Materialien. In der Vergangenheit waren Affenpocken lediglich bei Menschen aufgetreten, die Kontakte nach Zentral- und Westafrika hatten. Inzwischen wurden aber Fälle aus zahlreichen Ländern in Europa, Nordamerika und Australien bekannt. Die meisten betreffen junge Männer, die zuvor nicht in Afrika waren. Wir halten Sie auf dem Laufenden. In Kürze erhalten Sie Informationen von regionalen Experten.