Sie haben wieder zugeschlagen: Telefonbetrüger. Am Dienstag bei einer Seniorin in Schweinfurt, am Mittwoch hat es eine betagte Dame in Würzburg erwischt. Die Geschichten in beiden Fällen sind nahezu identisch.
Gegen 10.30 Uhr am Dienstagmorgen nahm eine Dame aus Schweinfurt einen Anruf einer angeblichen Polizistin entgegen. Diese erklärte ihr, dass ihre Tochter in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei, bei dem eine schwangere Frau verletzt und ihr Kind getötet worden worden sei. Ihrer Tochter würde deswegen eine Haftstrafe drohen – durch die Zahlung einer fünfstelligen Geldsumme könne diese jedoch abgewendet werden.
Gesagt, getan – Zwischen 11 Uhr und 12 Uhr erschien eine Frau zur Abholung des Geldes in der Kornacherstraße. Währenddessen wurde die Seniorin noch eine ganze Weile am Telefon gehalten. Die Anruferin beendete das Gespräch erst, nachdem die Abholerin samt Beute verschwunden war.
Am Mittwochvormittag gegen 11 Uhr klingelte das Telefon einer 89-Jährigen in Würzburg. Die unbekannten Betrüger am anderen Ende gaben sich auch in diesem Fall als Mitarbeiter von Justiz und Polizei aus. Sie berichteten der Dame von einem tragischen Unfall mit zwei Todesopfern, der von ihrer Enkelin verursacht worden sein soll. Um ihre Enkelin aus dem Gefängnis holen zu können, müsse die 89-Jährige Bargeld oder Schmuck als Kaution hinterlegen.
Gegen 12.35 Uhr übergab die besorgte Dame daraufhin hochwertigen Schmuck im geschätzten Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro in der Königsberger Straße.
Da sich die Vorfälle von Trickbetrügern in den letzten Jahren immer mehr häufen, hat die Polizei Unterfranken im Jahr 2020 die Präventationskampagne „Leg auf!“ ins Leben gerufen. Weil Opfer oftmals nicht nur einen finanziellen Schaden verkraften müssen, sondern auch unter psychischen Folgen leiden, soll damit zu mehr Schutz vor Trickbetrügern beigetragen werden.
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ und „Schockanrufe“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind: