Egal ob Holz, Öl oder Benzin, zurzeit gibt es ziemlich viele Preiserhöhungen. Schuld sind Inflation, Kostendruck und Lieferengpässe. Jetzt betrifft die Krise auch die unterfränkischen Winzer. Denn auch wenn man nicht sofort darauf kommt – vom Anbau bis zur Abfüllung gibt es viele Rohstoffe und Hilfsmittel die alle teurer geworden sind.
Energiekosten sind beispielsweise um 70 Prozent teurer als im Vorjahr. Aluminium für die Verschlüsse der Korken kosten 40 Prozent mehr. Neue Glasflaschen 25 Prozent, Papier für Etiketten und Kartonagen bis zu 25 Prozent. Und Holz für die Weinbergspfähle rund 30 Prozent mehr. Und die Liste könnte noch erweitert werden. Wird deshalb jetzt auch der Weinpreis erhöht?
Fast alle großen Bierhersteller erhöhen gerade ihre Preise. Für den Liter Wein zahlt man in Deutschland hingegen nur durchschnittlich 2,90 Euro pro Liter. Aber wie lange noch? Bei der letzten Inflation vor 40 Jahren, hatten die Winzer die gestiegenen Produktionskosten eins zu eins an die Kundschaft weiter gegeben. Damit wurde Frankenwein zum teuersten Wein im Land. Doch damals gab es weniger Wein und vor allem weniger Wettbewerb. Heute laufen mehr als 40 Millionen Weinflaschen pro Jahr über Förderbänder und Abfüllanlagen.
Seit 2015 stieg der Weinpreis in Deutschland nur moderat um etwa 4,8 Prozent. Doch um mit der großen Konkurrenz mitzuhalten, sind die Winzer bisher noch zaghaft, die gestiegenen Produktionskosten auf von rund 8 – 10 Prozent nicht oder nicht vollständig auf den Endverbraucher umzulegen. Doch klar ist: Preissteigerungen werden kommen. Die Frage ist nur : Wer gibt als erstes nach und traut sich, den Preis nach oben zu drehen?