Der Verein Pro Igel und der BUND Naturschutz in Bayern rufen ab dem 1. Oktober 2024 zu einer umfassenden Igel-Meldeaktion auf.
„Igel sind zunehmend gefährdet, weshalb ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig ist. Wir wollen ein umfassendes Monitoring starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg.
Die Teilnahme an der Igel-Meldeaktion ist unkompliziert. Die größte Naturmeldeplattform Europas, Observation.org, ermöglicht die Erfassung der Igel online oder über die kostenlose Smartphone-App ObsIdentify, die eine automatische Bilderkennung bietet. Die gesammelten Daten werden von Expertinnen und Experten überprüft, um eine hohe Datenqualität sicherzustellen.
Ein besonderes Highlight der Aktion ist die Igel-Challenge, die Teilnehmer dazu animiert, innerhalb eines Jahres möglichst viele Igel zu fotografieren. Die zehn besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Chance, Sachbücher über Igel und igelfreundliche Gärten sowie Bausätze für Igelhäuser zu gewinnen.
„Die Igel-Challenge fördert das Engagement im Igelschutz, dabei sollten nur zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe.
Zusätzlich zur Datensammlung können Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer ihren Garten igelfreundlich gestalten und mögliche Gefahrenquellen entschärfen. Es sollte vermieden werden, Hecken mit Motorsensen zu mähen, ohne vorher nach Igeln zu schauen. Zudem sei es ratsam, Mähroboter tagsüber arbeiten zu lassen oder sie besser ganz zu meiden, da sie kleine Igel überfahren könnten. Auch Kellerschächte sollten abgedeckt werden, um Igel zu schützen.
Autofahrerinnen und Autofahrer sind aufgerufen, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam zu sein, da viele Igel auf den Straßen unterwegs sind. Pro Igel und der BUND Naturschutz empfehlen, Igeldurchgänge zwischen Gärten zu schaffen, indem mindestens 10×10 cm große Löcher in die Gartenzaun geschnitten werden.
Igel bevorzugen naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Versteckmöglichkeiten wie Laub-, Holz- oder Steinhaufen sowie zugängliche Komposthaufen sind ebenfalls wichtig.
Für weitere Informationen zum igelfreundlichen Garten und zur Igel-Meldeaktion besuchen Sie: