Wasserstoff soll auch in der Stadt Aschaffenburg der Energieträger der Zukunft sein. Deshalb wurden die ersten zwölf wasserstoffbetriebenen Stadtbusse bestellt. Sie sollen bereits 2024 auf Strecke gehen, sodass früher als erwartet schon im nächsten Jahr weitere Dieselbusse ausgemustert werden können. . Der Wasserstoff dafür soll vor Ort aus Strom von Photovoltaikanlagen gewonnen werden.
Seit Mai 2022 stromern neben den 13 Hybridbussen auch drei reine E-Busse umweltfreundlich und leise durch Aschaffenburg. „Jetzt geht unser Flottenumbau hin zu nachhaltiger und umweltfreundlicher Mobilität in die nächste Runde“, freut sich Stadtwerke-Chef Stefan Maunz. „Die Ersten der zwölf neuen H2-Busse sollen bereits in 2024 auf Strecke gehen, sodass wir früher als erwartet schon im nächsten Jahr weitere Dieselbusse ausmustern können. Mit den neuen wasserstoffbetriebenen Bussen fährt dann Ende des Jahres 2025 bereits ein Viertel der gesamten Stadtbusflotte emissionsfrei durch Aschaffenburg.“ Die Stadtwerke Aschaffenburg haben jetzt beim Bushersteller Solaris zwölf Wasserstoffbusse bestellt, darunter zwei 18 Meter lange Gelenkbusse. Auch die Aschaffenburger Müllfahrzeuge sollen in Zukunft mit Wasserstoff fahren.
Die bestellten Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betrieben, der gasförmig in den auf dem Dach des Fahrzeugs platzierten Tanks gespeichert wird. Der zwölf Meter lange Solobus “Solaris Urbino 12 hydrogen” verfügt über Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 Kilowatt, die beiden Gelenkbusse sind mit einer Leistung von 100 Kilowatt ausgestattet. Bei hohem Strombedarf wird die Brennstoffzelle je nach Fahrzeuglänge zusätzlich von einer bzw. zwei Solaris-High-Power-Batterien, jeweils mit einer Kapazität von 30 kWh, unterstützt.
Allein die Kosten für den Solobus von zwölf Meter Länge belaufen sich auf rund 650.000 Euro. Für die Anschaffung der zwölf Brennstoffenzellen-Busse haben die Stadt und die Stadtwerke vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr eine Förderzusage in Höhe von 3,648 Millionen Euro erhalten. Im Rahmen ihrer Wasserstoff-Strategie setzen die Stadtwerke neben der Umstellung der Stadtbusflotte auch auf wasserstoffbetriebene Müllfahrzeuge. Ein weiteres Projekt ist die Errichtung einer Wasserstoff-Tankstelle auf dem Gelände der städtischen Verkehrsbetriebe, die Ende 2023 in Betrieb genommen werden soll. Auch für diese Maßnahmen erhielten die Stadtwerke jeweils staatliche Förderungen.
Für ihre Idee, grüne Energie auf einer ehemaligen Altmülldeponie im Landkreis zu erzeugen, sind die Stadtwerke vom Umweltcluster Bayern als „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet worden. Die Idee: Mit Strom aus Photovoltaik soll per Elektrolyse vor Ort Wasserstoff gewonnen werden. Auf einer rund sechs Hektar großen Fläche soll so eine jährliche Energiemenge von 4,3 Millionen Kilowattstunden erzeugt werden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 1.200 Haushalten. Den Strom wollen die Stadtwerke nutzen, um vor Ort Wasserstoff zu produzieren, der dann wiederum die neue Busflotte der Aschaffenburger Stadtwerke antreiben soll.