In Bayern als auch in Unterfranken wurde ein neuer Rekord an Krankschreibungen erreicht. Eine aktuelle Auswertung der AOK hat gezeigt: 2022 waren dort so viele Menschen krankgeschrieben wie schon seit 1995 nicht mehr.
Ob es nun an Corona liegt oder nicht. Im vergangenen Jahr waren in Bayern als auch in Unterfranken so viele Menschen krankgeschrieben wie schon lang nicht mehr. Das zeigen Auswertungen der größten Krankenkassen in Bayern. Die häufigsten Krankschreibungen waren dabei aufgrund von Atemwegserkrankungen, wie zum Beispiel durch Corona oder die Grippe.
Diese Atemwegserkrankungen haben zu Beginn des Jahres einen Spitzenwert erreicht. Das ergab eine Auswertung des Barmer bifg. Dort wurden die Raten der Krankschreibungen in den ersten zwölf Wochen der Jahre 2018 bis 2023 untersucht. In Bayern waren im Beobachtungszeitraum dieses Jahres pro Woche im Schnitt 329 je 10.000 Barmer-Versicherte Beschäftigte mit Anspruch auf Kindergeld arbeitsunfähig. Das ist viermal so hoch wie beispielsweise zu Jahresbeginn 2021.
Nach den Atemwegserkrankungen folgen Muskel- und Skeletterkrankungen. Vor allem aber auch ein Anstieg bei psychiatrischen Krankheiten sei deutlich spürbar. Hier geht es unter anderem um Depressionen, chronische Erschöpfungen oder Ängste.
Aus dem aktuellen DAK-Gesundheit Psychebericht geht hervor: In Bayern waren so viele Menschen wie noch nie wegen psychischer Leiden erkrankt. Auf 100 Versicherte kamen 255 Fehltage. Das ist ein Höchststand seit der Erhebung der Zahlen vor 25 Jahren. Vor allem junge Männer unter 20 Jahren sind dabei betroffen. Die Fehltage dieser Altersgruppe sind im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent angestiegen. Dabei waren Depressionen der häufigste Krankschreibungsgrund. Am häufigsten kam es zu Arbeitsausfällen im Gesundheitswesen. Dort gab es 36 Prozent mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen als im Durchschnitt aller Branchen.
AOK:
Der Krankenstand der Erwerbstätigen AOK-Versichterten 2022 in Bayern lag bei 6,1 Prozent und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren mit 4,8 Prozent drastisch erhöht. Das sind rund 62(61,8) Prozent der 2,793 Millionen erwerbstätigen AOK-Versicherten, die sich im Jahr 2022 krankgemeldet hatten. 2021 waren es nur 46,2 Prozent. Außerdem waren rund 19 Prozent aller Versicherten im Jahr 2022 mindestens einmal oder sogar öfters mit Corona infiziert.
Und auch in Unterfranken sind die Krankmeldungen im Jahr 2022 deutlich angestiegen. So ist der Krankenstand beispielsweise in Würzburg von 4,1 Prozent im Jahr 2021 auf 5,5 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Den größten Anstieg hatte der Landkreis Kitzingen zu verbuchen(5,5 auf 7,1).
Stadt Würzburg: 5,5 Prozent
Landkreis Würzburg: 6,2 Prozent
Landkreis Main-Spessart: 7,0 Prozent
Landkreis Kitzingen: 7,1 Prozent
Trotzdem liegt Bayern im Durchschnitt bei den Gesündesten. Im bundesweiten Vergleich aller AOKs liegt der Freistaat 2022 mit 6,1 Prozent Krankenstand auf dem dritten Platz: Gesünder sind nur die Hamburger (5,4 Prozent) und die Berliner (5,8 Prozent), den höchsten Krankenstand weist Thüringen mit 8,0 Prozent auf.