In Schwanfeld (Lkr. Schweinfurt) haben Telefonbetrüger am Montagnachmittag versucht, einer 90-jährigen Frau eine hohe Geldsumme mit der bekannten „Kautions-Masche“ zu entlocken. Ein aufmerksamer Nachbar bemerkte den Betrug, verfolgte den Täter und konnte das bereits übergebene Geld zurückholen. Der Tatverdächtige entkam jedoch. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Zeugenhinweise.
Am Montag erhielt eine 90-jährige Frau einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter des Amtsgerichts. Unter dem Vorwand, ihre Schwester habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, sollte die Dame eine Kaution zahlen, um eine Gefängnisstrafe abzuwenden. Sie fiel auf die Masche herein und übergab eine mittlere fünfstellige Summe an einen Abholer.
Ein 60-jähriger Anwohner wurde gegen 17:45 Uhr misstrauisch, als er den Abholer aus dem Haus der Seniorin kommen sah. Er stellte fest, dass seine Nachbarin noch mit den Betrügern telefonierte. Kurzerhand lieh er sich ein Auto, verfolgte den Täter und stellte ihn in der Kembachstraße. Der couragierte Mann forderte das Geld zurück – und bekam es. Der Täter konnte zwar fliehen, doch dank des entschlossenen Einsatzes blieb der Frau der finanzielle Schaden erspart.
Die Kriminalpolizei Würzburg bittet dringend um Hinweise zum Tatverdächtigen:
etwa 30 Jahre alt
ca. 175 cm groß, kräftige Statur
südländisches Aussehen
schwarze, gegelte Haare, unrasiert
trug Brille, Basecap oder Schiebermütze, beige Hose und schwarze Tasche
Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Informationen zu einem möglichen Fluchtfahrzeug sind von Bedeutung.
Das Polizeipräsidium Unterfranken setzt seit Jahren auf Aufklärungskampagnen wie „Leg’ auf!“, „Ich schütze Oma und Opa“ und „Chill mal Oma“. Ziel ist es, vor allem ältere Menschen und ihre Angehörigen für die Maschen von Telefonbetrügern zu sensibilisieren.
Legen Sie bei verdächtigen Anrufen sofort auf und wählen Sie selbst die 110.
Polizei oder Justiz fordern niemals telefonisch Bargeld oder Schmuck.
Übergeben Sie keine Wertsachen an Fremde oder Abholer.
Sprechen Sie mit Nachbarn, Freunden und Verwandten über diese Betrugsmaschen.
Weitere Infos: Präventionskampagne „Leg‘ auf!“ der Bayerischen Polizei