Was geschah im August 2019 am Stand in El Arenal wirklich? Verprügelten die zwei Würzburger Studenten die beiden Bundespolizisten und brachen ihnen dabei den Kiefer? Eine Antwort auf diese Frage wird sich noch etwas nach hinten schieben – diese Aussichten sorgen im Gerichtssaal für große Unzufriedenheit.
Das Verfahren am Landgericht Würzburg wird ausgesetzt, da mehrere Prozessbeteiligte manche Dateien nicht rechtzeitig erhalten hatten. Aus dem Grund konnten die Text- und Sprachnachrichten am Montag nicht in die Beweisaufnahme eingehen und die Verhandlung kann deswegen nicht innerhalb der zulässigen Unterbrechungsfristen fortgesetzt werden. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 geht der Prozess in die nächste Runde – allerdings nochmal komplett von vorne. Während diesen Zeitraumes sollen auch die Handys der Angeklagten nochmals untersucht werden.
Wegen gefährlicher Körperverletzung zu Freiheitsstrafen verurteilt – so lautet die Anklage gegen zwei Würzburger Studenten. Aber nochmal von vorne: Im August 2019 sollen die beiden Studenten zwei Bundespolizisten aus Hessen während eines Urlaubs mit Freunden auf der spanischen Insel krankenhausreif geschlagen haben. Die beiden Opfer trugen Kieferbrüche davon, einer der Polizisten verlor das Bewusstsein. Obwohl er am Boden lag, sollen die Studenten ihm gegen den Kopf getreten haben.
Die beiden Würzburger Studenten konnten nur durch einen Zufall ausfindig gemacht werden. Einer der verletzten Polizeibeamten saß im gleichen Flugzeug, wie auch die vermeintlichen Täter. Er war sich sicher, in der Freundesgruppe der Beiden einen der Angreifer zu erkennen. Am Frankfurter Flughafen wurden die Studenten von der Bundespolizei „erwartet“, um ihre Personalien aufzunehmen. Im Oktober 2021 wurden die beiden in Würzburg wegen gefährlicher Körperverletzung zu Freiheitsstrafen von je zwei Jahren verurteilt – ohne Bewährung. Doch immer wieder kamen Zweifel auf, ob die richtigen Täter auf der Anklagebank saßen.