Bierdeckel können für vieles Platz bieten: für Gläser, für Striche oder für aktuelle Produktempfehlungen. Diese in der Gastronomie allgegenwärtige Werbefläche hat nun auch die Stadt für sich entdeckt und sagt via Bierfilz dem sogenannten „Wildpinkeln“ den Kampf an.
Bierdeckel gegen Wildpinkler
Mit dem Slogan „Bier rein: 5 €; Bier raus: 55 €“ wird dezent darauf hingewiesen, dass die Höhe des Verwarngelds für das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit inzwischen 55 Euro beträgt und ein Toilettengang in einer Seitenstraße nicht nur die Blase, sondern auch den Geldbeutel schnell entleert. Zudem soll bei den Nachtschwärmern um Verständnis für die Situation der Anwohner geworben werden.
Plakat- und Bierdeckelaktion
Die Stadt Würzburg führt deshalb in Zusammenarbeit mit Gastronomen aus der Sanderstraße und dem Team von „Miteinander leben & feiern – Allparteiliches Konfliktmanagement in Würzburg“ am kommenden Wochenende in der Sanderstraße eine Plakat- und Bierdeckelaktion durch, die auf diese Problematik aufmerksam machen soll.
1000 Bierdeckel und 50 Plakate
Hierfür wurden 1000 Bierdeckel an die Gastronomen zur Verwendung in den laufenden Betrieben verteilt, um die Feiernden nicht nur außen auf der Sanderstraße und den Seitenstraßen, sondern auch in den Lokalen zu erreichen. Hinzu kommen 50 Plakate die im entsprechenden Zeitraum in den Schaufenstern und auf der Straße aufgehängt werden. Das Gebiet wird in den kommenden Monaten weiterhin vom Kommunalen Ordnungsdienst engmaschig bestreift und Verstöße werden unmittelbar mit einem Verwarngeld geahndet werden.
Konzept bereits im letzten Jahr gestartet
Bereits im vergangenen Sommer startete die Stadt Würzburg das Konzept „Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!“. Dieses Konzept wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, dem Verein Würzburg macht Spaß und der Polizei erarbeitet und vom Stadtrat im Mai 2022 beschlossen. In der Umsetzung werden die Party-Hotspots unter anderem von Nachtmediatoren aufgesucht, welche sich dafür einsetzen, insbesondere durch Kommunikation einen fairen Ausgleich zwischen Anwohnerinnen und Anwohnern und Feiernden herzustellen.
Verunreinigungen nicht mehr hinnehmbar
Die Einsätze der Nachtmediatoren sowie die Kontrollen von Seiten des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei im Bereich der Sanderstraße haben gezeigt, dass vor allem die Verunreinigungen und Hinterlassenschaften auf der Sanderstraße und in den Nebengassen Ausmaße erreicht haben, welche nicht mehr hinnehmbar sind. Diese Erkenntnis hat sich auch im Rahmen von Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern bestätigt, so die Stadt Würzburg.