Die lang ersehnte B19-Umgehungsstraße bei Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen wird nicht gebaut. Die geplante Trasse ist aufgrund erheblicher Eingriffe in die Natur und den Lebensraum gefährdeter Tiere nicht durchführbar. Eine Umgehung bleibt dennoch eine Option, aber die Umsetzung könnte Jahrzehnte dauern. Zwischenzeitlich müssen die Anwohner mit kleineren Entlastungsmaßnahmen zurechtkommen.
Seit Jahrzehnten kämpfen die Anwohner von Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen für eine Entlastung vom täglichen Verkehr. Doch nun steht fest: Die ursprünglich geplante B19-Umgehungsstraße wird nicht gebaut. Ein Gutachten des Staatlichen Bauamts Würzburg zeigt, dass die Trasse massive Eingriffe in das europäische Vogelschutzgebiet „Ochsenfurter und Uffenheimer Gau und Gäulandschaft“ verursachen würde. Besonders der Lebensraum der Wiesenweihe, einer streng geschützten Vogelart, wäre gefährdet. Aus diesem Grund wurde das Planfeststellungsverfahren vor rund drei Jahren gestoppt.
Obwohl die ursprüngliche Trasse nicht realisiert wird, gibt es noch Hoffnung. Im Rahmen einer Alternativenprüfung wurden zehn mögliche Trassen untersucht. Fünf davon wurden bereits aufgrund gravierender Nachteile ausgeschlossen. Selbst wenn eine geeignete Alternative gefunden wird, wird es aber noch Jahrzehnte dauern, bis eine neue Umgehungsstraße tatsächlich realisiert wird. Das Staatliche Bauamt Würzburg könnte in einem nächsten Schritt einen neuen Entwurf für das Planfeststellungsverfahren vorlegen. Doch selbst mit einer tragfähigen Lösung wird der Bau noch viele Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin bleiben den betroffenen Gemeinden nur kleinere Entlastungsmaßnahmen wie Flüsterasphalt, Fußgängerüberquerungen und Geschwindigkeitsreduzierungen.