Die Bosch Rexroth AG ist ein deutsches Industrieunternehmen im Bereich der Antriebs- und Steuerungstechnik mit Sitz in Stuttgart und Hauptverwaltung in Lohr am Main. Nun soll der Standort in Schweinfurt neu aufgestellt werden. Damit einhergehend könnten bis Ende 2028 bis zu 240 Stellen abgebaut werden.
Der Bosch Rexroth-Produktbereich Lineartechnik steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Das Unternehmen spürt deutlich die Investitionszurückhaltung aufgrund der geopolitischen Situation und der Inflation. Zudem steigt der Wettbewerbsdruck vor allem in Europa stark, auch durch den Markteintritt preisaggressiver Anbieter. Herausforderungen für Bosch Rexroth in Schweinfurt sind die schwache Marktdynamik bei gleichzeitig steigendem Wettbewerbs- und Preisdruck. Kostengünstige Lineartechnik-Anbieter auch aus dem asiatischen Raum konkurrieren mit Bosch Rexroth in einem schwierigen Marktumfeld. Zudem dämpfen die geopolitische Situation und die Inflation die Investitionsneigung der Kunden spürbar.
Um die Wettbewerbsfähigkeit in diesem hart umkämpften Markt zu steigern und um die Präsenz in wichtigen Wachstumsmärkten zu erhöhen, richtet Bosch Rexroth sein Geschäft im Bereich Lineartechnik neu aus und entwickelt den Hauptstandort Schweinfurt als Leitwerk für die Lineartechnik weiter. Geplant sind Investitionen in den Neubau eines Innovations- und Kundencenters sowie Kosteneinsparungen durch weitere Automatisierung in der Produktion, Auftragsvergabe an Externe, schlankere Prozesse, Digitalisierung und eine bessere Ausbalancierung des internationalen Fertigungsverbundes. In diesem Zuge sollen bis Ende 2028 bis zu 240 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Ziel ist es, das Lineartechnikgeschäft langfristig wettbewerbsfähig weiterzuentwickeln und die starke Position von Bosch Rexroth auszubauen.
Pablo Catalan, kaufmännische Leitung Business Unit Lineartechnik von Bosch Rexroth:
„Damit wir dem Preisdruck im Markt, insbesondere bei Standardkomponenten, langfristig standhalten können, müssen wir uns kostengünstiger aufstellen und wettbewerbsfähiger werden. Wir brauchen diese Balance aus Wachstum und gleichzeitiger Kostendisziplin, um unsere Position nachhaltig zu stärken und ausbauen zu können.“
„Dazu werden wir unsere Aufstellung sowohl in unserem Leitwerk in Schweinfurt mit dem dazugehörigen Werksteil Volkach als auch an unseren anderen Lineartechnik-Standorten vor allem in Blaj, Rumänien, und Querétaro in Mexiko optimieren. Ziel ist es, uns deutlich besser in Wachstumsmärkten zu positionieren, insbesondere in China, Südostasien und Nordamerika.“
In Schweinfurt und Volkach sollen Verwaltungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie Prozesse und Strukturen fokussiert und effizienter gemacht werden. Die Fertigung soll höher automatisiert und einzelne Tätigkeitsfelder sollen an externe Unternehmen sowie an eigene Standorte in anderen Ländern abgegeben werden. Dadurch will das Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit verbessern – auch an den deutschen Standorten.
Investition in neues Kunden- und Innovationszentrum in Schweinfurt
Am Werksgelände in Schweinfurt ist ein neues Kunden- und Innovationszentrum geplant. Dort können sich Kunden ausführlich über die Lineartechnik informieren.
Aktuell rechnet Bosch Rexroth bis Ende 2028 mit einer Reduzierung von bis zu 240 Stellen in der Fertigung sowie in Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen. Ziel ist es, den Stellenabbau mit sozialverträglichen Maßnahmen umzusetzen, beispielsweise mit Altersteilzeitregelungen und Vorruhestandsangeboten sowie Abfindungen.
Bosch Rexroth beschäftigt am Standort Schweinfurt rund 1.300 Mitarbeitende, weitere 370 im Werksteil Volkach. Diese sind im Werk sowie in Verwaltungs-, Vertriebs-, Service- und Entwicklungsbereichen tätig.