„So weit wird es nie kommen“, beruhigt BRK Kreisgeschäftsführer Oliver Pilz, „dass wir Rettungswagen abmelden müssen weil uns das Personal fehlt“. Aufgrund einiger Gesetzesänderungen ist die Personalsituation beim Bayrischen Roten Kreuz schon seit einiger Zeit angespannt.
Das neu entstandene Berufsbild des Notfallsanitäters erfordert weitere Qualifizierungen der Rettungsassistenten. Das macht nicht nur dem Kreis Würzburg zu schaffen, sondern ist ein bundesweites Problem.
Dem Arbeitskräftemangel entgegen, konnte die BRK in Würzburg allein im letzten Quartal 2017 vierzehn Rettungssanitäter einstellen. „Die meisten davon sind Studenten, die sich über eine Teilzeitarbeit freuen“ sagt Jens-Uwe Greiner, Rettungsdienstleister beim BRK. Jährlich werden bis zu 15 Rettungssanitäter vom Bayrischen Roten Kreuz in Würzburg ausgebildet. Die Ausbildung ist kostenlos, wenn sich der Azubi im Anschluss weiterhin ehrenamtlich in Sanitäts- oder Rettungsdienst engagiert. Hauptberuflich werden in Würzburg 130 Frauen und Männer im Rettungsdienst beschäftigt, verteilt auf die Rettungswachen Giebelstadt, Ochsenfurt und Würzburg.
Auch die Wasserwacht des BRK ist vom Personalmangel betroffen. „Wir könnten deutlich mehr Schwimmkurse halten, der Bedarf dafür wäre da, allerdings fehlen uns sowohl Helfer als auch Schwimmzeiten in Bädern“, beklagt Christina Bender von der Kreisgeschäftsstelle. Aufgrund der steigenden Nachfrage in den letzten Jahren sind bereits alle Schwimmkurse bis 2020 ausgebucht. „Heutige Eltern kennen die Gefahren die im Wasser lauern, wollen dass ihre Kinder möglichst früh und gut schwimmen können“. Schwimmkurse werden von der BRK Wasserwacht in Ochsenfurt, Rimpar, Rottendorf, Veitshöchheim und Würzburg von Schwimmausbildern, die jeweils eine ca. 50 Stunden umfassende Ausbildung absolviert haben, angeboten.
Ein guter Schwimmer zu sein, ist nicht immer eine Voraussetzung, um helfen zu können. „Für viele unserer Aufgaben ist Schwimmen gar nicht notwendig, man kann ein vollwertiges und wertvolles Mitglied sein, ohne überhaupt einen Meter weit schwimmen zu müssen.“ sagt Christina Bender. Es werden auch Helfer für das Leeren von Kleidercontainern, für die Betreuung von Blutspendeterminen sowie als ehrenamtliche Sanitäter bei Wachdiensten am Erlabrunner Badesee benötigt.
Auch Menschen mit Migrationshintergrund werden vom BRK für verschiedene Projekte aktiv integriert. So plant der Rettungsdienst, zwei syrische Flüchtlinge, die bereits Erfahrung im Rettungsdienst des Syrischen Roten Halbmonds gesammelt haben, auszubilden.
Über neue und vor allem interessierte Helfer würde sich die BRK Wasserwacht sehr freuen. Christina Benders Motto ist sehr ansprechend: „Wir suchen für dich einen Platz im Ehrenamt im BRK, der deinen Interessen und Talenten entspricht.“
Infos und Anmeldung: 0931-800080