Di, 02.04.2024 , 12:05 Uhr

Bubatz legal! - Auch in Würzburg darf seit Ostermontag legal gekifft werden

Seit dem 1. April ist der Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene in Deutschland legal. Es stellen sich aber immer noch viele Fragen, wie das konkret aussehen soll. Hier haben wir einen Überblick über die Regeln zu kiffen und Hanfanbau für euch. 

Was ist Cannabis überhaupt?

Cannabis ist der lateinische Name für Hanf. Es handelt sich also um eine Pflanze. Der Stoff der uns „High“ macht, ist das sogenannte THC. Es ist im Harz der Blüten enthalten. Dieses Harz an den Blüten der weiblichen Pflanze enthält laut Deutschem Hanfverband hohe Konzentrationen dieses Tetrahydrocannabinol (THC).

Wie wirkt es?

Raucht oder verdampft man die getrockneten Blüten oder konsumiert Produkte mit THC, kann es zu dem Zustand kommen den viele als „High“ bezeichnen. Je nach Menge und Konzentration ist es möglich, in einen heiteren, oft albernen Zustand zu geraten. Bei manchen Menschen ruft die Droge aber auch Angstzustände und Panik hervor. Der Rausch-Höhepunkt dauert ungefähr eine halbe Stunde an und ebbt dann langsam ab. Ein typisches Anzeichen dafür, dass jemand „bekifft“ ist, sind stark gerötete Augen.

Was ist erlaubt?

  • Ab 18 Jahren soll künftig der Besitz von 25 Gramm zum Eigenkonsum erlaubt sein, die man auch im öffentlichen Raum mit sich führen darf. Von Volumen und Gewicht in etwa vergleichbar mit zwei gehäuften Esslöffeln Blumenerde.
  • In der privaten Wohnung dürfen Konsumenten 50 Gramm getrocknetes Cannabis aufbewahren. Was darüber hinausgeht, muss sofort vernichtet werden.
  • Maximal drei Cannabis-Pflanzen dürfen in der Wohnung angebaut werden. Geerntet werden darf nur zum Eigenkonsum und nicht zur Weitergabe an andere. Samen, Pflanzen und geerntetes Haschisch und Marihuana müssen gegen Diebstahl und vor dem Zugriff von Kindern geschützt werden.

Was kann ich mir unter 50 Gramm vorstellen?

Aus einem Gramm könnten nach gängiger Einschätzung rund 3-4 Joints gedreht werden. Das bedeutet, man könnte aus 50 Gramm Marihuana rund 150-200 Joints drehen. Aber wäre das nicht viel zu viel für einen Konsumenten allein? Dieser Ansicht sind die Legalisierungsgegner. Das Gesundheitsministerium wiederum argumentiert, es müsse auch legales Cannabis in größerer Menge da sein, wenn man den illegalen Schwarzmarkt ausstechen will.

Cannabiskonsumenten in Würzburg sollten sich vorab informieren

Künftige Marihuana und Haschischkonsumenten sollten sich genau informieren, wo im Stadtgebiet geraucht werden darf und wo nicht. So sind Marihuanatüten im 100 Meter Umkreis zu Eingangsbereichen von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und Sportanlagen wie Fußballplätzen verboten. Doch sind bayerische Polizisten tatsächlich angewiesen, die vorgeschriebenen Abstände beispielsweise mit 100 Meter langen Maßbändern genau zu prüfen? Dennoch lohnt sich ein Blick auf eine interaktive Karte mit rot eingeblendeten verbotenen Zonen.

Ausgerechnet in weiten Teilen von Grombühl und der Zellerau ist Kiffen verboten

Eine interaktive Karte gibt es auf der Webseite www.bubatzkarte.de. Der Abschnitt im Würzburger Stadtgebiet weist deutlich mehr und größere rote Flächen auf, als man anfangs vermuten würde. So sind ausgerechnet die Stadtteile Zellerau und Grombühl, deren Bevölkerung eine besondere Cannabis-Affinität nachgesagt wird, zu großem Teil rot markiert. Grund dafür sind einerseits in der Zellerau die vielen, weitläufig verteilten Berufsschulen. Andererseits ist Grombühl besonders eng bebaut, weshalb bereits wenige Kindergärten und Grundschulen den größten Teil des Stadtteils zu einem kifferfreien Raum machen. Auch am Mainufer sind aufgrund von vielen Spiel- und Sportplätzen weite Teile rot gekennzeichnet. Ähnlich verhält es sich im neuen Landesgartenschaupark am Hubland, wo der jeweilige 100 Meter Umkreis mehrerer Spielplätze mögliche Konsumzonen einengt. Auch in einer weiteren beliebten, weitläufigen Grünfläche ist Vorsicht geboten: Da zahlreiche Schulen wie das Röntgengymnasium direkt an den Ringpark angrenzen, befinden sich weite Teile der runden Parkanlage im roten Bereich.

Kiffen mit Blick auf Festung, Alte Mainbrücke und Käppele

Davon vollkommen ausgenommen ist jedoch der Mainkai am Alten Kranen. Hier darf man künftig bei Sonnenuntergang  nicht nur ein Feierabendbier oder -wein, sondern auch einen Joint oder eine Bong genießen. Auch im alten Landesgartenschaupark an der Festung, am Alten Hafen und auf der Talavera Mainwiese ist das Kiffen überall erlaubt. Ebenfalls sorglos gekifft werden darf in den Weinbergen und am Bismarkturm mit Aussicht auf die Stadt – solange man die Asche und das trockene Unterholz im Sommer im Auge behält! Außerdem darf man, wenn man vor dem Hauptbahnhof auf einen Zug oder eine Person wartet, dort künftig nicht nur Zigaretten rauchen.

Sonderregel in der Fußgängerzone

Was die Karte allerdings nicht einblendet, ist die Fußgängerzone in der Würzburger Innenstadt. Hier gilt ab dem 1. April eine Sonderregelung: Von 7 Uhr bis 20 Uhr ist das Kiffen von der Kaiserstraße bis zum Vierröhrenbrunnen verboten. Erst wenn die letzten Geschäfte schließen, darf in der Fußgängerzone ein Joint ausgepackt werden.

Bubatzkarte Cannabis Grombühl Kiffen Legalisierung Marihuana Würzburg zellerau

Das könnte Dich auch interessieren

16.08.2023 Cannabis Legalisierung - Kabinett beschließt Gesetzesentwurf Unsere Welt befindet sich im ständigen Wandel. So steht auch der Drogenpolitik Deutschlands eine Wende bevor. Das Kabinett hat heute den Entwurf eines „Gesetzes zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften“ beschlossen. Er basiert auf dem 2-Säulen-Eckpunktepapier und setzt die 1. Säule zum privaten und gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Eigenanbau für Erwachsene zum Eigenkonsum 15.04.2024 Borkenkäfer im Anflug – Mit den Temperaturen steigt auch wieder die Schädlingsanzahl Durch die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage, kommen auch wieder vermehrt die Borkenkäfer zurück in die Wälder. Die Forstschädlinge schwärmen wieder. Deshalb ruft das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) alle Waldbesitzer dazu auf, ihre Fichtenbestände sorgfältig auf mögliche Schäden zu prüfen und auf entsprechende Maßnahme zu greifen. Einem erhöhten Stress ausgesetzt Besonders 25.01.2024 Bauernproteste gehen weiter - Diese Aktionen sind in dieser Woche geplant Nachdem die Ampel-Koalition auch weiterhin an der Kürzung der Agrardieselsubventionen festhält, wollen Landwirtinnen und Landwirte auch in dieser Woche wieder auf die Straßen gehen. Diese Veranstaltungen sind geplant: Region Mainfranken Am Freitag 26.01.2024 findet um 14:00 Uhr in Würzburg in der Eichhornstraße (auf dem QR Code) eine Kundgebung statt. Hierbei soll es nicht nur um 16.01.2024 Blitzeis-Warnung für Unterfranken - Wer kann, sollte am Mittwoch daheim bleiben Wer am Mittwoch keine größeren Strecken zurücklegen muss – ob zu Fuß, mit der Bahn oder im Auto – sollte besser zu Hause bleiben. Denn für Unterfranken gilt eine Extremwetter-Warnung des Deutschen Wetterdienstes. Das Tief „Gertrud“ kommt am Mittwoch mit feucht-milder Atlantikluft aus dem Süden nach Unterfranken und stößt dort auf die eisige Polarluft aus