Vergangene Woche wurden mehrere Menschen wieder Opfer von dreisten Telefonbetrügern. Ohne drei aufmerksamen Mitmenschen, die die Tricks der Callcenterbetrüger kannten, wäre wieder Erspartes in hohen Summen übergeben worden. Die Polizei konnte einen tatverdächtiger Abholer in dem Zusammenhang vorläufig festnehmen.
Am Mittwochabend erhielt eine 57-jährige Freu einen Anruf von einem angeblichen Staatsbediensteten. Dieser behauptete, dass ihre Tochter in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei. Sie müsse nun eine Kaution hinterlegen, um eine Gefängnisstrafe zu vermeiden. Damit das nicht passiert, machte sich die Frau mit Goldmünzen auf den Weg nach Aschaffenburg. Zwischenzeitlich kam ihr Ehemann nach Hause, bemerkte den Betrug und informierte die Polizei. Kurz vor Aschaffenburg konnte die 57-Jährige von ihrem Vorhaben abgebracht werden.
Die gleiche Masche wendeten Betrüger auch bei einer 94-jährigen Frau in Würzburg an. Die Seniorin fuhr zu ihrer Hausbank, um 87.000 Euro abzuheben – dabei wurde eine Mitarbeiterin der Bank stutzig und informierte die Polizei. Laut der Polizei ist es ihrem professionellen Verhalten zu verdanken, dass diese große Geldsumme nicht in die Hände der Betrüger fiel.
Auch ein 71-jähriger Mann wurde Opfer der bekannten Masche – der Neffe hingegen durchblickte die Aktion und informierte die Polizei: doch das wussten die Betrüger nicht. Gegen 20:20 Uhr sollte ein Jugendlicher Abholder das geforderte Geld im Stadtteil Schweinheim abholen. Die Polizei wartete jedoch vor Ort auf den Abholer. Kurz vor der Übergabe des Geldes flüchtete dieser, konnte aber kurze Zeit später von der Polizei Aschaffenburg vorläufig festgenommen werden.
-> Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen beendete die Polizei die vorläufige Festnahme und entließ den 16-Jährigen.
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Im Juli 2022 startete an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen. Ziel davon ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige über die Maschen zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)