Der Ärztemangel auf dem Land ist ein ernstes Problem, das nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland besteht. Eine Lösung könnte das geplante genossenschaftliche medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Amorbach sein. Neun Kommunen arbeiten zusammen, um Ärzte ohne eigene Praxis anzulocken und eine zuverlässige medizinische Versorgung sicherzustellen.
Die Idee hinter dem MVZ als Genossenschaft ist es, dass Ärzte sich gemeinsam organisieren und die Praxis als Gemeinschaftseigentum betrachten. Dadurch können die Kosten für die Praxisausstattung und die Mitarbeiter geteilt werden, was den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert. Zudem haben die Ärzte eine bessere Absicherung im Falle von Krankheit oder Unfall, da sie sich gegenseitig vertreten können.
Die Genossenschaft „Campus GO“ – GO für Gesundheitszentren Odenwald – hat es sich zum Ziel gesetzt, durch attraktive Arbeitsbedingungen Ärzte und Ärztinnen für die Region zu gewinnen. Das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) wird in Amorbach, im Landkreis Miltenberg, seinen Sitz haben. Die Gemeinde ist stolz darauf, dass sie dazu beitragen kann, die medizinische Versorgung in der Region zu verbessern und gleichzeitig Ärztinnen und Ärzten eine sichere und komfortable Arbeitsumgebung zu bieten. Durch das MVZ können auch Synergien zwischen den Praxen geschaffen werden, was eine effektivere medizinische Versorgung der Patienten ermöglicht.
Das Konzept des länderübergreifenden Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) wurde von der DIOMEDES GmbH entwickelt, die auch den Geschäftsführer stellen wird. Damit betreten die beteiligten Kommunen Neuland und gehen einen mutigen Schritt, um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern.
Die Genossenschaft „Campus GO eG“ wurde von den Kommunen Amorbach, Eichenbühl, Kirchzell, Laudenbach, Miltenberg, Rüdenau, Schneeberg und Weilbach (Landkreis Miltenberg) sowie der Stadt Michelstadt im Odenwaldkreis und dem Hausarzt Andreas Hickmann gegründet. Die neun Kommunen arbeiten eng zusammen, um die Infrastruktur für das MVZ zu schaffen und die Gesundheitsversorgung in der Region zu stärken. Dabei setzen sie auf eine gemeinsame Finanzierung und eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern.
-> Durch das MVZ werden verschiedene medizinische Fachrichtungen abgedeckt und es entsteht ein attraktiver Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte. Die Arbeitsbedingungen sind auf die Bedürfnisse der Mediziner zugeschnitten und bieten beispielsweise flexible Arbeitszeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Am kommenden Freitag wird der Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in Amorbach einen Förderbescheid von 215.000 Euro für ein neuartiges Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) überreichen. Das MVZ wird in der Hausarzt-Praxis von Andreas Hickmann in Schneeberg im Landkreis Miltenberg eröffnet und am 1. April seinen Betrieb aufnehmen. Hickmann wird als Angestellter im MVZ arbeiten und von lästiger Bürokratie entlastet, denn die Genossenschaft übernimmt diese Aufgaben für ihn. Neben ihm ist auch sein bei ihm angestellter Arzt Peter Chefalo der Genossenschaft beigetreten. Es ist wichtig, dass mindestens zwei Ärzte für den Betrieb eines MVZ notwendig sind.