Karl Lauterbach und Cem Özdemir haben die neuen Pläne zur Cannabis-Legalisierung vorgestellt. Demnach soll eine vorgegebene Menge an Eigenbedarf erlaubt sein und auch Eigenanbau soll genehmigt werden.
Bereits im vergangenen Herbst hatte Lauterbach Eckpunkte zur Legalisierung vorgestellt. Diese wurden nun nochmal von Grund auf überarbeitet.
Einer der Eckpunkte ist die erlaubte Menge. Bis zu 25 Gramm Cannabis für den „Genusskonsum“ sollen straffrei erlaubt sein. Diese Menge dürfte man dann auch in der Öffentlichkeit mit sich mitführen. Zuvor waren es noch 30 Gramm gewesen. Doch egal ob 25 oder 30 Gramm. Es ist eine ganz beachtliche Menge, wenn man bedenkt, dass die für nur eine Person gedacht sein sollen.
Beim Eigenanbau ist die Regelung gleich geblieben. Demnach dürfte man künftig bis zu drei weibliche Pflanzen zum Anbau für den Eigenbedarf bei sich Zuhause halten. Wichtig ist: Diese müssen vor dem Zugriff von Kindern oder Jugendlichen gut geschützt sein.
Da wird natürlich auch die Frage laut, wo man überall konsumieren darf und wer die vermeintliche Droge konsumieren darf. In der Öffentlichkeit sei der Konsum nur nahe Schulen und Kitas verboten. In Fußgängerzonen dürfte erst ab 20 Uhr gekifft werden. In der Cannabishauptstadt Amsterdam wiederum wird das Kiffen in der Öffentlichkeit verboten. Macht das dann also in Deutschland überhaupt Sinn? Oder wäre es sinnvoller, vorgegebene Orte einzurichten?
Minderjährige dürfen nicht konsumieren. Werden Sie erwischt, müssen sie an Interventions- und Präventionskampagnen teilnehmen. Interessant ist auch, dass frühere Verurteilungen wegen Konsum oder Anbau bis zu 25 Gramm auf Antrag gelöscht werden können.
In sogenannten Social Clubs soll das Produkt verkauft werden. Das ist ein nicht kommerzieller Verein, der den kollektiven Anbau von Cannabis in limitierten Mengen organisiert, um den persönlichen Bedarf der Mitglieder zu decken. Beispielsweise in Spanien gibt es diese Clubs bereits und sie scheinen gut zu funktionieren. Auch hier wären die Regeln klar strukturiert. So dürfen die Clubs maximal 500 Mitglieder haben. Außerdem muss man für die Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sein. Des Weiteren ist die Abgabemenge auch dort klar geregelt. Als Einzelperson darf man maximal 25 Gramm täglich oder eben maximal 50 Gramm im Monat erwerben. Für unter 21-jährige gibt es nur maximal 30 Gramm. Außerdem darf man nur maximal einem Club angehören.
Nach Gesundheitsminister Lauterbach ist eine Cannabis-Legalisierung erst im Jahr 2024 möglich, denn die Legalisierung hängt auch von der Europäischen Union ab. Wann man also die ersten legalen „Kiffer“ auf den deutschen Straßen sehen wird, bleibt erstmal noch abzuwarten.