Nachdem die australischen Mordermittler im Fall Simone Strobel ihren Ex-Freund Tobias M. aus Arnstein auch weiterhin festhalten, fordern sie nun auch die zwei weiteren Teilnehmer der Reisegruppe aus 2005 festzunehmen. Man stehe dazu mit den Behörden in Würzburg in Kontakt, sagte der regionale Polizeichef am Donnerstagmorgen in einer Pressekonferenz in Lismore.
Welche neuen Erkenntnisse zur Verhaftung von Tobias M. geführt haben, ist weiterhin nicht öffentlich bekannt. Der Haftbefehl sei auf Grundlage einer “Überfülle von Informationen”, darunter auch DNA-Beweisen, ausgestellt worden, so eine australische Morgenzeitung. Die Polizei hat bei ihren Ermittlungen nun auch wieder die Schwester des bereits inhaftierten Tobias und Jens M. im Visier, die zum Tatzeitpunkt mit dem Paar campen war.
Jens M. galt bereits in den früheren Ermittlungen als Schlüsselfigur. In seinen Aussagen von 2007, die inzwischen öffentlich sind, belastet er Simones Freund Tobias. Er gab damals auch zu, die Polizei auf Anweisung von Tobias zunächst belogen zu haben. Tobias habe seiner Schwester und ihm genaue Anweisungen gegeben, was sie der Polizei in Vernehmungen sagen sollen und hinterher nachgefragt, ob sie sich an die vorbereite Erzählung gehalten hätten. Eine Festnahme kann in Deutschland aber nur erfolgen, wenn die australischen Behörden eine Schuld eindeutig belegen können.
Auf einem Campingplatz in Lismore im Osten Australiens soll es am 11. Februar 2005 zu einem Streit gekommen sein. Simone sei nachts allein davongelaufen und nicht wiedergekommen. Sechs Tage später wurde die Leiche der Kindergärtnerin in der Nähe des Campingplatzes entdeckt, ihr Körper war unter Palmenblättern versteckt worden. Eine Untersuchung der Leiche ergab wenig später, dass die 25-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war, vermutlich wurde die Urlauberin erstickt.