Der Verein „Junge Helden e.V.“ hat mit der Aktion Opt.Ink ein Organspendetattoo entworfen, um den öffentlichen Diskurs anzuregen und die Anzahl der Organspenderinnen und Spender zu erhöhen. Rund 150 Tattoostudios nehmen bereits teil. Hier finden sich die teilnehmenden Studios.
Die Entscheidung für immer unter die Haut bringen – das bieten jetzt viele Tattoo-Studios an. Unsere Reporterin Steffi Seit hat sich das Motiv stechen lassen. Das Tattoo-Motiv besteht aus einem Vollkreis und zwei Halbkreisen, sie stehen für zwei Leben, die zu einem werden. Das Motiv kann aber auch als Akronym für die Buchstaben O und D interpretiert werden, was für Organ Donor (Organspenderin / Organspender) steht. Diese Tattoos dienen als sichtbares Symbol, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende zu schärfen und Menschen dazu zu ermutigen, ihre Bereitschaft zur Organspende auszudrücken.
Rechtlich ist die Tätowierung alleine nicht rechtsgültig. Es ist jedoch eine Willenserklärung, die dann wirkt, wenn die Angehörigen wissen, dass es für die Entscheidung pro Organspende steht. Die rechtssichere Method ist ein Organspendeausweis. Hier kann ein Organspendeausweis heruntergeladen werden. Organe können im Todesfall nur dann entnommen werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten eingewilligt hat. Wurde der persönliche Wille nicht festgehalten oder mitgeteilt, müssen die engsten Verwandten auf Grundlage des mutmaßlichen Willens des verstorbenen Patienten entscheiden. Mit dem Tattoo trägt man seine Entscheidung sichtbar unter der Haut. Die perfekte Stelle für das Tattoo ist also überall da, wo es sichtbar ist und zum Gespräch anregt. Und auch das Motiv kann an den individuellen Stil angepasst werden.
Auch in diesem Jahr werden circa 1.000 Menschen ihre Organtransplantation nicht rechtzeitig bekommen. Während eine große Mehrheit angibt, ihre Organe spenden zu wollen, werden nur 0,001% wirklich Organspenderinnen und Spender. Unter anderem, weil Deutschland an der umstrittenen Zustimmungslösung, auch Opt-In genannt, festhält. Die Aktion Opt.Ink (etwa: Zustimmung mit Tinte = Tattoo) soll sich da nun ändern. Denn jede und jeder Vierte ist in Deutschland tätowiert.