Während in der Ukraine weitergekämpft wird, ist die Anteilnahme am Schicksal der ukrainischen Bürgerinnen und Bürger in Unterfranken groß. Gleich an mehreren Orten in der Region haben Solidaritätsveranstaltungen stattgefunden, zum Beispiel in Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Bad Kissingen und Ebern – hier etwa mit einer Menschenkette für den Frieden. Die Teilnehmerzahl dürfte unterfrankenweit im vierstelligen Bereich liegen.
„Stoppt den Krieg!“ oder „Finger weg von der Ukraine“: Mit klaren Botschaften wie diesen demonstrierte in Schweinfurt am Sonntagnachmittag ein breites Bündnis aus Politik und Gesellschaft gegen den Krieg, der in Europa ausgebrochen ist. Die Farben Blau und Gelb dominierten den Marktplatz, der zwischen Rückert-Denkmal und Rathaus gut gefüllt war, passend zur ukrainischen Flagge. Zu der Mahnwache aufgerufen hatten die Partei „Die Linke“, die mit dieser großen Anteilnahme nicht gerechnet hätte. Mit dabei waren auch Vertretern unterschiedlicher Parteien, Gewerkschaften Kirchen und Umweltverbänden als auch der Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper.
In Würzburg hatten die Grüne Jugend sowie später auch andere Parteien und Organisationen zu einer Kundgebung am Samstag aufgerufen, um sich mit den Menschen in der Ukraine zu solidarisieren und ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg zu setzen. Schließlich nahmen an der Veranstaltung am Würzburger Hauptbahnhof neben den Landtagsabgeordneten von Grünen und SPD auch die beiden CSU Politiker Cristian Schuchardt, Oberbürgermeister von Würzburg sowie die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm teil. Zudem waren viele weitere politische Amtsträgerinnen und Amtsträger verschiedener Parteien vor Ort. Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte die Bereitschaft von Stadt und Landkreis Würzburg zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge. Im Anschluss postete er auf Twitter: „Demonstration in Würzburg: Solidarität mit den Menschen, über die so plötzlich der Krieg gekommen ist! Dieser Überfall auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Am Bewegendsten war eine Mitbürgerin, die über die Not ihrer Angehörigen in Kiew berichtete.“
Dass die Faschingszeit auch 2022 anders aussehen wird, als in „Nicht-Corona-Jahren“ ist seit längerem bekannt, doch angesichts der dramatischen Ereignisse in der Ukraine hat die KaGe Elferrat Würzburg bei ihrem Umzug am Samstag auf Stimmungsmusik verzichtet. Eigentlich war geplant, mit Musik vom Spielmannszug durch die Stadt zu ziehen. Stattdessen setzten die Karnevalisten ein klares Zeichen und trommelten für den Frieden. Von Narren ging so also eine Stimmung aus, die es an Fasching so wohl noch nie gegeben hat.