Der Dialektpreis Bayern geht nach Erlabrunn (Landkreis Würzburg). Bei der Preisverleihung am Dienstag, 23. Juli in München würdigte Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker das vorbildliche Engagement. Bayerische Dialekte seien „Muttersprache in ihrer ursprünglichsten Form. (…) Sie verbinden Menschen in ganz Bayern und schaffen ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit“, so der Minister. Zusammen mit der Erlabrunner Dialektgruppe wurden neun weitere Einzelpersonen und Gruppen aus den bayerischen Regierungsbezirken ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.
Die Dialektgruppe des Männergesangvereins 1906 Erlabrunn e.V. wurde im Jahr 2007 gegründet und hat sich den Erhalt des lokalen und ortstypischen Erlabrunner Dialekts im nördlichen Landkreis Würzburg zur Aufgabe gemacht. Da nur noch wenige Erlabrunner den alten ortstypischen Dialekt sprechen, möchte die Dialektgruppe gezielt das Potenzial der älteren Bevölkerungsschicht nutzen, um so den Erlabrunner Dialekt zu bewahren. Im Jahr 2009 hat die Dialektgruppe ein Dialekt-Wörterbuch mit dem Titel „Mir hömm guad rêidæ – Erlabrunner Wortschatz“ mit fast 300 Seiten unter Mitwirkung etlicher Erlabrunner herausgegeben: Die Präsentation dazu fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Ortsjubiläum statt. Im Laufe der Jahre gab es noch weitere Veröffentlichungen, wie zum Beispiel das Erlabrunner Kochbuch „Was geids’n haüd?“ oder im Jahr 2023 Kostproben für das Dialektquiz Bayern des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat. 2011 wurde die Gruppe in den Männergesangverein 1906 Erlabrunn e.V. integriert, der sich auch dadurch im Laufe der Zeit zu einem vielfältigen, modernen Kulturverein in und für Erlabrunn entwickelt hat.
(unter Verwendung einer Pressemitteilung des StMFH)