Johann Philipp von Schönborn hatte am 12. Februar seinen 350. Todestag. Sein Großneffe Johann Philipp Franz von Schönborn feiert drei Tage später, am 15. Februar, seinen 350. Geburtstag. Beide prägten Unterfranken maßgeblich. Doch wer waren die beiden eigentlich?
Das Fürstbistum Würzburg war im 17. Jahrhundert ein eigenständiges Territorium auf dem Gebiet des heutigen Regierungsbezirks Unterfranken. Die Würzburger Fürstbischöfe waren zu dieser Zeit die Herrscher des Fürstbistums. Beide trugen zu ihrer Zeit maßgeblich zur Gestaltung des Würzburger Stadtgebiets bei. Noch heute ist beispielsweise das Erscheinungsbild der Festung Marienberg davon geprägt.
Johann Philipp von Schönborn zählte zu den wichtigsten Diplomaten Europas. 1605 in Hessen geboren, wurde er 1642 Würzburger Fürstbischof. 1647 wurde er sogar Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Aufgrund seiner Toleranz war er als „Friedensfüst“ bekannt und setzte in seinem Regierungsgebiet das Verbot von Hexenprozessen durch. Er ließ nicht nur den barocken Mauerrring der Stadt Würzburg, sondern auch den gewaltigen Kranz aus Bastionen der Festung Marienberg errichten. Noch heute betritt man den inneren Festungswall durch das Schönborntor.
Sein Großneffe Johann Philipp Franz von Schönborn wurde 1719 zum Fürstbischof von Würzburg gewählt. Er führte die baulichen Tätigkeiten seines Großonkels weiter. Unter anderem legte er 1720 den Grundstein der Würzburger Residenz. Die beiden sind ein wichtiger Teil der Würzburger Stadt- und Kulturgeschichte.