Mi, 22.02.2017 , 17:26 Uhr

Dramatisches erstes Playoff-Spiel endet mit Auswärtssieg für die Eisbären in Pegnitz

Das Saisonziel, die erste Teilnahme an den Playoffs in der DNHL, hatte die 2. Mannschaft des ESV Würzburg bereits erreicht. Da man als Tabellenzweiter der West-Division in der 3. Liga auf den Vorrunden-Meister der Ost-Division traf, war schon vorab klar, dass man sich keiner leichten Aufgabe gegenüber gestellt sehen würde. Mit den Bengasi Bombers aus Pegnitz wartete zudem ein Gegner, den das Team bisher nicht gegenübergestanden war. Doch man war vorgewarnt ob der individuellen Stärke einzelner Akteure der Gegner, allen voran Spielertrainer Mark Gerstner, der als Topscorer der Vorrunde auf sich aufmerksam gemacht hatte und Alexander Herbst, der in jungen Jahren sogar in der DEL auf Torejagd gegangen war.
Das Ziel für die erste Partie in Pegnitz war klar: den Favoriten ärgern und wenn möglich einen Sieg
einfahren. Da man sich mit großen Personalsorgen zu beschäftigen hatte – es fehlten immerhin vier
Stammspieler auf Grund von Verletzungen – war die Aufgabe auf jeden Fall eine Herausforderung. Da
kam die Unterstützung auf den Rängen durch einige Spielerinnen und Spieler der Reserve, die den Weg
nach Oberfranken mit angetreten waren, gerade recht.
1. Drittel – Würzburg erwischt den besseren Start
Zu Spielbeginn nieselte es leicht, was beide Mannschaften, als erfahrene Freieis-Teams, jedoch nicht
weiter beeindruckte. Zunächst waren es die Eisbären, denen gleich mit ihrem ersten Angriff ein
Überraschungsmoment gelang. Ein Pass von ESV-Kapitän Benjamin Wiedenhofer aus dem eigenen Drittel landete bei Michael Roth, der mit einem platzierten Schlagschuss von kurz hinter der blauen Linie direkt ins Kreuzeck verwandelte und somit das 0:1 in der ersten Spielminute erzielte. Ein kleiner Schock für die Bombers, die nun aber besser ins Spiel fanden, doch ein ums andere mal ihren Meister im starken Würzburger Goalie Iwan Siltschenko fanden. In der 8. Minute fing Matthias Maier im Mitteldrittel einen Puck ab und schoss ihn aus halbrechter Position am Pegnitzer Goalie vorbei ins Tor zum 0:2. Der nächste Rückschlag für die Gastgeber, denn so viel Gegenwehr hatten sie wohl nicht erwartet. Nun jedoch nahmen die erfahrenen Akteure der Bengasi Bombers mehr und mehr das Heft in die Hand. Nachdem die Würzburger die erste Unterzahlsituation noch überstehen konnten, war es in der 16. Minute ein Alleingang von Spielertrainer Mark Gerstner, der zunächst das 1:2 und nur 25 Sekunden vor der Pausensirene den Ausgleich erzielte.
2. Drittel – Auch der Mittelabschnitt endet Unentschieden
Der Auftakt hatte gezeigt, dass die Bombers verwundbar sind, und so lautete die Ansage des Würzburger
Spielertrainers Michael Saller auch jetzt, dass man sich vom Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen lassen
sollte, sondern weiter Kampf angesagt war. Zählbares gab es im 2. Drittel jedoch zunächst nicht, denn die Verteidigung der Eisbären stand stabil und wenn doch mal ein Schuss durchkam, war der Würzburger Keeper auf dem Posten. Nach der Hälfte der Spielzeit wechselten die Pegnitzer ihren Schlussmann und so stand nun Markus Göpfert für Steffen Rein zwischen den Pfosten. Als in der 37. Minute Davide Brancaleoni auf Seiten der Gäste auf der Strafbank Platznehmen musste, gelang dann gar das unerwartete Tor in Unterzahl. Eine schöne Kombination von Matthias Maier auf Dominik Kleiner und von hinter dem Tor wieder zurück auf Maier, brachte der Würzburger Angreifer im gegnerischen Kasten unter und so stand es plötzlich 2:3. Es waren aber die Bombers, die ihre zahlenmäßige Überlegenheit doch noch ausspielen konnten und durch Tobias Rembs abermals den Ausgleich herstellten. Somit ging es mit einem 3:3 in die letzten 20 Minuten.
3. Drittel – Eisbären nehmen Heft in die Hand und erkämpfen sich den Sieg 
Spätestens jetzt war allen Würzburgern klar, dass man an diesem Tag einen Sieg aus Pegnitz mitnehmen
konnte und genau mit diesem Wissen wollte man das Abschlussdrittel angehen. Planmäßig wechselten
jetzt auch die Keeper auf Seiten der Gäste und so stand nun Robin Müller anstelle von Iwan Siltschenko,
der ein toller Rückhalt seiner Mannschaft gewesen war, im Kasten des ESV. Wieder sollte der Start der
Eisbären bestens gelingen. Ein Pass von Michael Roth auf Benjamin Wiedenhofer an die blauen Linie,
wurde von diesem per Handgelenkschuss in Richtung Tor bugsiert. Offensichtlich war die Sicht für den
Bengasi-Goalie verdeckt, denn als kurz später die Schiedsrichter auf das Tor zeigten war klar, dass die
Scheibe ihren Weg in selbiges gefunden hatte. 3:4 in der 42. Spielminute und damit die neuerliche
Führung für die Mannschaft des ESV Würzburg. Die über weite Strecken faire Partie wurde nun etwas
ruppiger. So kam es, dass sich zunächst Jürgen Zuber für die Gastgeber auf der Strafbank einfand und
kurz später ESV-Kapitän Wiedenhofer mit zwei Minuten für Beinstellen bedacht wurde. Den entstandenen Raum nutzten ihrerseits die Bombers indem Mark Gerstner, durch seinen dritten Treffer des Abends, erneut ausglich.
Doch auch davon ließen sich die Eisbären nicht beeindrucken. Man merkte, dass der Wille zum Sieg da
war und im Gegenzug schien es, als würden die Kräfte der Gastgeber mehr und mehr schwinden. Dennoch konnte erstmal nichts weiteres zählbares herausgespielt werden, denn beide Goalies machten zum Teil beste Einschuss-Chancen zunichte und auch eine kleine Rangelei fünf Minuten vor Schluss zeigte, dass beide Teams den Sieg unbedingt wollten. So nahm ESV-Coach Michael Saller drei Minuten vor dem Abpfiff eine Auszeit. Die Reihen wurde umgestellt, denn man wollte die Gunst der Stunde ergreifen und das Eis erfolgreich verlassen. Doch was zunächst folgte war eine erneute Strafzeit gegen Davide Brancaleonie, der sich nur durch Halten zu helfen wusste, als Alex Herbst von den Bombers Richtung ESV-Tor stürmte. Herbst bekam jedoch direkt im Gegenzug eine zwei Minuten Strafe aufgebrummt und so war gewiss, dass das Spiel mit vier Mann auf beiden Seiten zu Ende ging. Den folgenden Bully vor dem Tor der Gastgeber konnte Matthias Maier gewinnen, die Scheibe weiter auf Dominik Kleiner spielen, der nun alleine vor dem Torhüter eiskalt blieb und zielgenau verwandelte. Der erste Saisontreffer des jungen Mannes und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Freude war riesig und dennoch standen noch knapp 100 Sekunden Spielzeit auf dem Programm. Nun nahmen die Pegnitzer ihre Auszeit und machten im Anschluss nochmal ordentlich Druck. Doch Robin Müller im Eisbären-Tor hielt seinen Kasten sauber und so fand sich direkt nach dem Abpfiff die ganze Mannschaft im Siegestaumel auf dem Eis ein.
Fazit
Nach dem Spiel zeigte sich der Würzburger Coach begeistert: »Wir haben heute mal wirklich von Anfang
bis Ende gekämpft und gezeigt, dass man mit dieser Einstellung auch gegen individuell starke Akteure
bestehen kann. Es war ein Sieg des Willens und der ganzen Mannschaft und genau das freut mich
besonders. Nur ist das erst die halbe Miete, wenn wir ins DNHL Finale einziehen wollen. Wir müssen
konzentriert weiter machen und am kommenden Sonntag im Heimspiel am besten nochmal einen
nachlegen!«
Damit dies klappt, braucht die Eisbären 1B zahlreiche Unterstützung im Eisbärengehege, wenn am
Sonntag, 26. Februar 2017 um 19.00 Uhr das Rückspiel gegen die Bengasi Bombers angepfiffen wird. Der Eintritt ist wie immer frei und der Imbiss versorgt durstige und hungrige Besucher wie gewohnt bestens.
Eisbären Eishockey Pegnitz Würzburg

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