Regelmäßig berichten wir über Einbrüche in Unterfranken, bei denen Unbekannte gewaltsam in Häuser und Wohnungen eindringen, um mit Bargeld und Schmuck wieder zu fliehen. Erst am vergangenen Freitag kam es zu einem Vorfall in Erlabrunn, im Laufe des Wochenendes dann zu einem Weiteren und am Sonntag gleich zu drei Einbrüchen in Miltenberg. Das mag erstmal sehr viel klingen – ein Blick auf die Statistiken könnte uns aber beruhigen.
Wie die Polizei mitteilte, erreichte die Zahl der Wohnungseinbrüche in Unterfranken im Jahr 2020 mit 327 Fällen einen historischen Tiefstand. Bei 133 weiteren Fällen ist es bei dem Versuch eines Wohnungseinbruchs geblieben, die Täter gelangten jedoch nicht in den Wohnraum. Es lässt sich feststellen, dass die Fallzahlen der Einbrüche mit der Umstellung auf die Winterzeit Ende Oktober Jahr für Jahr deutlichen ansteigen. Die früher einsetzende Dunkelheit bietet Einbrechern ein geringeres Entdeckungsrisiko. Darüber hinaus ist für die Täter im Dunkeln leichter erkennbar, ob die Häuser noch leer stehen oder die Bewohner bereits von der Arbeitsstelle zurückgekehrt sind.
Ein Blick auf die Statistik der vergangenen Jahrzehnte zeigt einen kontinuierlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche. So kam es zum Jahrtausendwechsel noch zu mehr als 700 Einbrüchen in Unterfranken, blickt man bis in das Jahr 1995 zurück waren es sogar mehr als 1.300 Einbrüche pro Jahr.
Am Delikt des Wohnungseinbruchs zeigt sich sehr deutlich, wie die Schere zwischen dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und der tatsächlichen Sicherheitslage auseinander geht. Laut Angaben der Polizei hat etwa jeder vierte Deutsche Angst vor einem Einbruch in seine eigenen vier Wände. Aus Sicht der Polizei ist das ein nachvollziehbares Gefühl, da ein Einbruch häufig mehr als nur einen materiellen Schaden anrichtet.
Dank der Fortschritte in Haus- und Wohnungssicherungen sowie der größeren Aufmerksamkeit der Bevölkerung sind die Zahlen der Vorfälle jedoch rückläufig. Auch die über das gesamte Jahr und in der dunklen Jahreszeit noch einmal verstärkten Maßnahmen der Polizei wirken sich positiv auf die Reduzierung der Fallzahlen aus.
Bei verdächtigen Beobachtungen oder Wahrnehmungen soll sofort der Notruf 110 gewählt werden – Dies sei ein besonders wichtiges Anliegen der unterfränkischen Polizei. Nur so können im Ernstfall notwendige Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden, um die Festnahme von Tatverdächtigen zu ermöglichen.
Im Zusammenhang mit einer auffälligen Sichtung bittet die Polizei darum, die verdächtige Person nicht anzusprechen, sondern am Notruf zu bleiben und das Verhalten des Tatverdächtigen genau zu beschreiben. So erhöht sich die Chance, den oder die Täter noch auf frischer Tat festnehmen zu können.
Wer Fragen zum Thema Einbruchschutz hat, kann sich an die folgenden Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen wenden:
Wer sich im Internet zum Thema Einbruchschutz informieren will, erhält unter nachfolgenden Links wertvolle Tipps: