Do., 01.09.2022 , 09:57 Uhr

Eine Krise folgt auf die nächste – Bayerische Gastbetriebe kämpfen um Existenz

Erst die Corona-Pandemie, dann die Energiekrise und die explodierenden Lebensmittelpreise. Die aktuelle Situation geht an niemandem spurlos vorbei – ganz besonders trifft sie unter anderem jedoch die Hotellerie- und Gaststättenbranche.

„Ein noch nie dagewesenes Zusammentreffen schwerer Krisen“

Durch die massiv steigenden Energiepreise steigt der finanzielle Druck bei Bayerns Gastgebern, erklärt der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern. „Wir erleben ein noch nie dagewesenes Zusammentreffen schwerer Krisen. Explodierende Lebensmittel- und Energiepreise treffen auf die Nachwirkungen der Coronakrise. Die Energiepreiskrise treibt viele Gastgeber an den Rand ihrer Existenz,“ zeigt sich DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer besorgt.

Die explodierenden Kosten können laut DEHOGA mittlerweile nicht mehr auf die Preise umgelegt werden. Es sei daher zwingend notwendig, die Rahmenbedingungen für Bayerns Gastgeber anzupassen und ein Entlastungspaket zu beschließen.

Stromkostensteigerung von 70.000 Euro auf 400.000 Euro

Schon während der Corona-Pandemie haben die bayerischen Gastbetriebe schwer gelitten – einige haben sich noch immer nicht davon erholt. Wie auch, wenn die Energiepreise sprunghaft in die Höhe steigen und eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen. „(…) diese (Betriebe) dürfen nun auf keinen Fall im Stich gelassen werden!“, so Inselkammer.

Die Zusatzkosten, die den Gastbetrieben durch die Energiekrise entstehen, sind erheblich. Ein mittlerer Hotelbetrieb hat beispielsweise offengelegt, was ihn erwartet: Seine Stromkosten werden sich von derzeit 70.000 Euro pro Jahr auf künftig 400.000 Euro pro Jahr steigern.

Energiesteuer auf das europäische Mindestmaß herabsetzen

Zur Rettung des Gastgewerbes fordert Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern, neben einem Entlastungspaket eine sofortige Senkung bei Energiesteuern auf Erdgas, Strom, Heizöl und Flüssiggas. Allein bei Strom sind die Belastungen in Deutschland durch die Stromsteuer für Unternehmen 40-mal so hoch wie diese laut der EU-Vorgabe sein müssten, bei privaten Haushalten 20-mal so hoch.

Dazu müsse das Energiepotential jetzt voll ausgeschöpft werden durch einen Förder-Booster für dezentrale Energiesysteme mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Biogas, Kraft-Wärme-Kopplungen oder Wasserstoff.

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