Der Astheimer Dürringswasen ist von seiner Artausstattung der bedeutendste Sandmagerrasen Bayerns und einer der hochwertigsten Lebensräume dieser Artengemeinschaft in ganz Mitteleuropa, so 16 bayerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Doch die Experten sehen das Naturschutzgebiet durch ein Bauvorhaben bedroht.
Bereits im Jahr 2012 hatten Experten der Stadt Volkach geraten, das Naturschutzgebiet auszuweiten. Denn die angrenzenden Flächen sind ebenfalls selten werdende Sandmagerrasen. So auch die Fläche des geplanten Baugebietes, auf dem eine Mehrheit des Stadtrates, allen voran CSU und Freie Wähler, neun Einfamilienhäuser entstehen sollen. Mit der Umsetzung des Bauvorhabens befürchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine starke Beeinträchtigung des Naturschutzgebiets und sogar den Verlust wichtiger Arten.
Neben einigen Stadträten und den Experten kämpfen auch Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Sandmagerrasen und somit gegen das Bauvorhaben. Sie kämpfen gegen, wie sie selbst sagen, typische globale Probleme: den rücksichtslosen Umgang mit der Natur, Flächenfraß, übermäßigem Siedlungs- und Straßenbau, Sandabbau und umweltfeindlichen Tourismus.
Der Volkacher Bürgermeister Heiko Bäuerlein, selbst Mitglied der CSU, ist für das Bauvorhaben. Er steht im Zwiespalt, will auf der einen Seite genügend Wohnraum gewährleisten, auf der anderen Seite spürt er den Druck der Naturschützer. Für beide Forderungen fehlt es an Fläche. Aktuell würden Fachbüros verschiedene Stellungnahmen bewerten. In einigen Monaten könnte der Stadtrat dann über das Bauvorhaben und das Schicksal des Astheimer Dürringswasen abstimmen.