Ob das beliebte Deutschlandticket auch nach diesem Jahr noch angeboten werden kann, war lange unklar. Jetzt haben sich Bund und Länder am Montagabend in Berlin auf neue Maßnahmen zur Finanzierung des Tickets geeinigt.
Die Zukunft des Deutschlandtickets für das Jahr 2024 war lange Zeit ungewiss und viele rechneten mit seinem Aus. Doch nun gibt es erfreuliche Nachrichten für die Fans des Tickets, denn es scheint, dass es doch noch eine Verlängerung geben wird. Jedoch mit einigen Änderungen. Einige sind noch unklar, andere dafür schon sicher. So sollen beispielsweise nicht verbrauchte Mittel aus diesem Jahr, im nächsten Jahr verwendet werden, um finanzielle Nachteile auszugleichen, die durch das günstigere Ticket bei Verkehrsunternehmen entstehen können.
Auch der bisherige “Einführungspreis” von 49 Euro pro Monat könnte sich bald ändern. Die Verkehrsminister haben den Auftrag bekommen, ein Konzept für die Einführung des Tickets 2024 zu entwickeln. Darauf verständigten sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten.
Dass der verlockende Start-Preis von 49 Euro einmal wie andere Tarife auch steigen kann, war prinzipiell klar. Doch für die mögliche Anhebung des Preises kritisierte die Umweltorganisation Greenpeace Kanzler Olaf Scholz. Die Organisation warf Scholz vor, er wolle sich den Verdienst für das Deutschlandticket lediglich aneignen, ohne dafür zu bezahlen. Das sei zum Scheitern verurteilt. “Das Ticket wird keinen Erfolg haben, wenn die Kundinnen und Kunden ständig Angst vor einer Preiserhöhung haben müssen”, meinte Greenpeace-Expertin Clara Thompson.
Trotz der Kritik ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing ( FDP) begeistert vom praktischen Ticket. Er bezeichnete das Deutschlandticket als großen Erfolg und ist der Meinung, die Länder sollten diese Chance erkennen und alles dafür tun, damit die Abo-Zahlen weiter steigen. Zudem rief Wissing die Landesverkehrsminister auf, sachlich am Erfolg des Deutschlandtickets zu arbeiten und aufzuhören, es „ohne Not in Frage zu stellen“. Damit unterstrich er, dass die Diskussion, die die Länder über die Kosten des Deutschlandtickets angefangen hatten, völlig unnötig waren. „ Außer einer Verunsicherung der Verbraucher haben sie damit nichts erreicht“, so Volker Wissing.