In den vergangenen Wochen herrschte vermehrt Unmut in der deutschen Bevölkerung hinsichtlich Maßnahmen zur Energieeinsparung aufgrund des drohenden Gaslieferungs-Stopps. Die Politik sprach „hilfreiche“ Tipps zum Energiesparen aus, wie z.B. weniger Auto fahren, nicht täglich duschen, weniger heizen.
Am 27. Juli 2022 veröffentlichte die „BILD“ ein Video, das zeigt, dass im Deutschen Bundestag alles andere als Energiesparen gemacht wird. Nicht nur die Klimaanlage lief, sondern auch Fahrstühle, Rolltreppen und Beförderungsbänder. Alle Lampen waren tagsüber eingeschaltet – All das, obwohl der Bundestag beinahe wie leergefegt war. Viele Politiker seien laut „BILD“ in der Sommerpause.
Doch nun muss sich auch der Staat anpassen. Am 26. Juli 2022 hat sich die EU-Kommission mit den Energieministern der Mitgliedstaaten auf einen Notfallplan verständigt, in dem die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 den Gasverbrauch durch freiwillige Anstrengungen um 15 Prozent zu reduzieren.
Am 2. August 2022 tage das Bayerische Kabinett. Neben vielen anderen Punkten wurde dabei ein Maßnahmenpaket zur Senkung des Energieverbrauchs beschlossen – im gesamten Bereich der Staatsverwaltung.
Der Freistaat besitzt rund 11.000 Gebäude und Bauwerke, von denen circa 9.000 energierelevant sind. Der Energieverbrauch für Gas und Strom beträgt jeweils etwa ein Prozent des Verbrauchs in ganz Bayern.
Ziel der Einsparmaßnahmen ist es, dass die Gasspeicher bereits jetzt für die Wintermonate ausreichend gefüllt werden können, damit es über die kalte Jahreszeit nicht zu Versorgungsengpässen kommt und insbesondere eine regionale Gasmangellage in Süddeutschland vermieden werden kann.
Zugleich soll nicht nur der Gasverbrauch für Wärme und Prozesse reduziert, sondern auch die Einsparung von elektrischer Energie forciert werden, da die gasgekoppelte Stromerzeugung ebenfalls weitgehend substituiert werden muss. Auch wenn die staatlichen Gebäude zum weit überwiegenden Teil mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden, kann der Freistaat durch Einsparung von elektrischer Energie auch zur Einsparung der Stromerzeugung aus Gas beitragen
Mit dem Ziel der Energieeinsparung von 15 Prozent hat der Ministerrat einen 5-Punkte-Maßnahmenplan beschlossen:
Den Kommunen wird die Übernahme der Energieeinsparmaßnahmen in eigener Verantwortung empfohlen.