In München werden an diesem Dienstag die Pläne für ein neues Max-Planck-Institut in Würzburg vorgestellt. Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume (beide CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wollen gemeinsam mit Max-Planck-Präsident Patrick Cramer und Generalsekretärin Simone Schwanitz ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnen. Damit wird der Weg für eine neue Spitzenforschungseinrichtung in Mainfranken offiziell geebnet.
Mit großer Spannung blickt Würzburg an diesem Tag nach München: Dort soll das Memorandum of Understanding für ein neues Max-Planck-Institut in der Stadt unterzeichnet werden. Für Oberbürgermeister Martin Heilig ist das ein Meilenstein:
„Das ist ein klares Bekenntnis zur Regiopolregion Mainfranken und zu Bayerns Norden“, sagt er.
Die geplante Ansiedlung würde die internationale Sichtbarkeit Würzburgs weiter erhöhen und die Innovationskraft der Region stärken.
„Wir verfügen über die notwendige Infrastruktur und ein Umfeld, in dem Wissenschaft, Lehre und Wirtschaft eng verzahnt sind“, betont Heilig.
Das Institut soll in den kommenden Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Universität und dem Universitätsklinikum Würzburg entstehen. In Würzburg gibt es bereits seit 2020 eine erfolgreiche Max-Planck-Forschungsgruppe zur Immunologie. Zudem erhielt die Universität den Zuschlag für einen Exzellenzcluster zur Nukleinsäureforschung. Beide Bereiche sollen sich im geplanten Institut wiederfinden.
In den vergangenen Jahren hat sich Würzburg zu einem der führenden Forschungsstandorte Bayerns entwickelt. Die Julius-Maximilians-Universität zählt dabei zu den Aushängeschildern: 2025 erhielten sechs Forschende ERC Starting Grants – keine andere deutsche Uni erreichte diesen Wert. Außerdem gingen in den letzten zehn Jahren vier Leibniz-Preise an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Würzburg. Auch die Exzellenzcluster in der Quantenphysik und der Nukleinsäureforschung sorgen regelmäßig für internationale Aufmerksamkeit.
„Diese Leistungen zeigen, dass Würzburg längst zur internationalen Spitze gehört“, so der Oberbürgermeister.
Das neue Max-Planck-Institut könnte der Bewerbung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg um den Titel einer Exzellenz-Universität zusätzlichen Rückenwind geben. Bis zum 12. November muss die Bewerbung eingereicht werden. Außeruniversitäre Einrichtungen wie die der Max-Planck-, Helmholtz- oder Fraunhofer-Gesellschaft gelten dabei als zentrale Voraussetzung. In Bayern gibt es derzeit 13 Max-Planck-Institute – elf davon in München, Garching und Martinsried, jeweils eines in Seewiesen und in Erlangen. Ministerpräsident Söder hatte den Aufbau eines weiteren Instituts in Würzburg bereits bei der CSU-Klausur in Kloster Banz angekündigt und auf der Mainfranken-Messe bekräftigt.
Ein neues Max-Planck-Institut könnte diese Entwicklung konsequent fortsetzen – besonders im Bereich der Immunologie. Davon würden laut Heilig nicht nur Forschung und Lehre profitieren, sondern auch die gesamte Region:
„Exzellente Forschung bringt Arbeitsplätze, Innovationen und internationale Vernetzung.“
Er verweist zudem auf die wachsende Start-up-Szene in Mainfranken, die wissenschaftliche Ideen erfolgreich in marktreife Produkte umsetzt.
„Wissenschaft und Wirtschaft sind hier keine Parallelwelten. Das Zusammenspiel sorgt für Investitionen, Ausgründungen und neue Arbeitsplätze. Davon profitiert die ganze Region.“