Am Ende des Tages strahlte Carolin Golubytskyi zufrieden in die Kameras. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Fechten. Ich konnte zeigen, was ich kann, das war wichtig für mich.“ Für die Olympischen Spiele in Rio heißt das aber noch nix. „Jedes Gefecht beginnt wieder bei 0:0“, weiß die Athletin aus Tauberbischofsheim.
Durchmarsch bis ins Viertelfinale
Bei 0:0 begann auch Golubytskyis erstes Gefecht am Dienstagmorgen im polnischen Torun. Eine fehlerfreie Vorrunde sollte es dann werden. Alle fünf Gefechte konnte die Athletin für sich entscheiden. Die harte Vorbereitung von Bundestrainer Andrea Magro hatte gefruchtet. Knapp sechs Wochen vor den olympischen Wettbewerben in Rio de Janeiro kommt Golubytskyi immer besser in ihren Rhythmus.
Die Schwedin Ester Schreiber war im Direktausscheid der Besten 32 keine Hürde. Auch Edina Knapek aus Ungarn versuchte alles, unterlag der Tauberbischofsheimerin aber schlussendlich knapp mit 9:7. Im anschließenden Viertelfinale konnte Golubytskyi also die Bronzemedaille bereits klar machen. Gegenüber stand ihr die routinierte Aida Mohamed – eigentlich die Generation von Valentina Vezzali, die bereits vor etwa zwei Monaten ihr Karierende bekannt gegeben hat. Es wurde nicht wirklich kribbelig, mit 15:8 buchte Golubytskyi das Halbfinalticket.
„Alle guten Dinge sind drei“
Im Halbfinale der kontinentalen Titelkämpfe wartete jetzt die Russin Aida Shanaeva. In der Vorrunde Golubytskyi noch unterlegen, konnte die russische Athletin diesmal das bessere Ende für sich verbuchen. „Mit der Bronzemedaille bin ich aber richtig happy“ freute sich Carolin Golubytskyi. Es ist ihre dritte Einzel-Medaille bei Europameisterschaften. ‚Alle guten Dinge sind drei’ heißt es in einem geflügelten Satz. Eigentlich. Die Konzentration geht bereits jetzt in Richtung des Teamwettbewerbs am Freitag. Dann sollen „alle guten Dinge vier werden“. „Mit zwei Medaillen im Gepäck nach Rio fliegen wäre natürlich noch schöner“, strahlt Golubytskyi.
Auch der Vorstand des Fecht-Clubs Tauberbischofsheim freute sich sehr über die Medaille. Vorstand Sport, Thorsten Weidner: „Zunächst freuen wir uns für Carolin und ihren Trainer Andrea Magro, dass sie nach hartem Training mit dieser Medaille belohnt wurden. Aber auch für den Fecht-Club Tauberbischofsheim ist es nach einer kleinen Durststrecke schön, dass man an frühere Erfolge wieder anknüpfen kann. Das lässt für die Olympischen Spiele hoffen!“ Jetzt heißt es noch Daumen drücken für den Teamwettbewerb bei den Europameisterschaften“.