Im Rahmen zweier groß angelegter Übungen trainierten die First-Responder-Züge der Landkreisfeuerwehren am Samstag den Ernstfall. „Feuer im Regionalexpress -zahlreiche Verletzte“ – so hieß es gleich zwei Mal in Karlstein.
Mittlerweile ist die Hauptaufgabe der Feuerwehr nicht mehr nur die Brandbekämpfung – technische Hilfeleistungen, aber auch Hilfe bei medizinischen Notfällen rücken immer mehr in den Fokus. Sogenannte „First-Responder-Einheiten“ werden daher vermehrt unterhalten. Für Schadensereignisse mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV) hält die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg Einsatzkonzepte vor, welche mehrere First-Responder-Züge vorsehen, die von verschiedenen Feuerwehren gestellt werden. In besagten Ausnahmefällen ist oft zu wenig geschultes Personal vor Ort, sodass die First-Responder im Einsatz zur Unterstützung anrücken.
Ausgangslage der Szenarien am Samstag war ein Brand in einem Regionalexpress, welcher mittels einer Notbremsung anhielt. Mehr als 20 Verletzte konnten den Zug nicht eigenständig verlassen. Während ein Teil der Feuerwehrleute unter Atemschutz gegen den Brand vorging, kümmerten sich andere um die Verletzten. Im Außenbereich wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und parallel die Verletztenversorgung an Sammelstellen eingerichtet.
Insgesamt waren weit über 150 Feuerwehrkräfte an den Übungen am Vormittag bzw. Nachmittag beteiligt. Das Ergebnis sorgte bei Kreisbrandmeister Brinkmann und Kreisbrandrat Frank Wissel für große Zufriedenheit. Die Übungen seien sehr gut verlaufen, so Brinkmann. Im Anschluss sollen die Auswertungen zeigen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht und wo die bestehenden Konzepte eventuell angepasst werden müssen.
Fotos: Ralf Hettler