Stark ersatzgeschwächte Fitness First Würzburg Baskets haben zum Abschluss des 7. easyCredit BBL-Spieltags ihre erste Heimniederlage seit Anfang Mai hinnehmen müssen: Vor mehr als 3000 Zuschauenden in der tectake ARENA unterlagen sie am Sonntagabend mit 63:75 (30:42) gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Ohne die verletzten Davion Mintz, Brae Ivey und Alen Pjanic tat sich die Heimmannschaft gegen die konzntrierte Verteidigung der Gäste von Beginn an schwer, am Ende hatten die Baskets nur 37 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld getroffen. Rostock kam zwar ebenfalls nur auf 38 Prozent Trefferquote, holte aber 17 Offensivrebounds und hatte 18 Abschlüsse mehr als die Gastgeber.
„Sie waren uns im Rebound sehr überlegen, das war entscheidend und hat uns den Sieg gekostet“, sagte Lukas Herzog nach dem Spiel. Topscorer der Partie waren Marcus Carr auf Würzburger und der polnische Scharfschütze Lukasz Kolenda auf Rostocker Seite mit jeweils 17 Punkten. Weiter geht es für die Fitness First Würzburg Baskets nach einem freien Wochenende am 19. November mit dem wichtigen Auswärtsspiel beim bosnischen Meister Igokea m:tel in der Basketball Champions League. Die nächsten Heimspiele finden erst im Dezember statt, Gegner sind die EWE Baskets Oldenburg (5. Dezember), Tabellennachbar SYNTAINICS MBC (21. Dezember) und BBL-Spitzenreiter VET-CONCEPT Gladiators Trier (26. Dezember). Tickets für die beiden Weihnachts-Heimspiele und das Gastspiel der Veolia Towers Hamburg in der Turnhölle am 2. Januar 2026 sind ab Montagabend im Onlineshop verfügbar.
Für Brae Ivey kam die Partie nach seiner Bauchmuskelverletzung eine Woche zu früh, Alen Pjanic fehlt weiterhin mit einer Fingerverletzung an der Wurfhand, und im Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul am vergangenen Dienstag hat sich der zweitbeste Baskets-Scorer Davion Mintz (15,2 Punkte pro Partie in der BBL) eine Rückenverletzung zugezogen und fällt nach aktuellem Stand auf unbestimmte Zeit aus.
Für ihn rückte David Muenkat zum ersten Mal in die Startformation von Headcoach Sasa Filipovski, so dass mit ihm, Marcus Carr und dem ehemaligen Würzburger Owen Klassen bei den Gästen gleich drei Kanadier beim Sprungball auf dem Parkett der fast ausverkauften Turnhölle standen.
Die Kanadier auf Würzburger Seite machten ihre Sache im Angriff zu Beginn besser als Klassen, der gleich zwei Korbleger liegen ließ. Marcus Carr traf seinen ersten Wurf und bediente Christian Skladanowski per Alley Oop, Munekat und Johnathan Stove versenkten drei von vier Freiwürfen – nach vier gespielten Minuten lag die Heimmannschaft mit 7:2 vorne.
Leider sollte dann der erste gleichzeitig auch der letzte Führungswechsel dieser Partie bleiben: Sid-Marlon Theis leitete per Dunk einen 9:2-Lauf der Gäste ein und traf einen Dreier zum Zwischenstand von 9:11. Gegen die energische Verteidigung von Rostock kamen die Baskets im weiteren Spielverlauf dann nur selten zu gut herausgespielten Abschlüssen. Im ersten Viertel trafen sie lediglich 2 von 14 Würfen (0 von 7 Dreier), blieben aber durch die höhere Anzahl der Freiwürfe (7 von 8) zunächst im Spiel.
Im zweiten Abschnitt fielen die Würfe bei den Gastgebern besser, unter anderem trafen Lukas Herzog und Eddy Edigin dreimal von außen. Unmittelbar nach seinem Dreier zum 30:34 in der 18. Minute vergab Würzburgs Kapitän nach einem Ballgewinn im Ein-Mann-Fastbreak die Chance, weiter zu verkürzen. Im Anschluss kassierten die Baskets einen 0:8-Lauf, so dass Rostock mit einer 30:42-Führung in die Pause gehen konnte.
Der Verlauf der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt: Die Baskets kämpften weiter und hielten zunächst dagegen, konnten den Rückstand aber nicht mehr entscheidend verkürzen. Nach einem 11:1-Zwischenspurt lag Rostock in der 28. Minute mit 40:60 vorne und ließ hinterher kein Comeback der Hausherren mehr zu. Erst kurz vor Schluss konnte David Muenkat mit zwei Dreiern noch Ergebniskosmetik betreiben.
Trotz der Niederlage gehören die Fitness First Würzburg Baskets auf Platz vier aber weiter zur Spitzengruppe der easyCredit BBL. Weiter geht es zwischen dem freien Pokalwochenende und der Länderspielpause mit einem Auswärtsspiel am 22. November bei den SKYLINERS in Frankfurt. Die Gastgeber haben zwar vier Siege auf dem Konto, aber bisher noch kein Heimspiel gewinnen können.
Für Würzburg spielten:
Marcus Carr 17 Punkte/1 Dreier (4 Assists), Johnathan Stove 13, Lukas Herzog 9/3, Eddy Edigin Jr. 7/1 (9 Rebounds), David Muenkat 7/2, Charles Thompson 6 (7 Rebounds), Christian Skladanowski 4.
Top-Performer Rostock:
Lukasz Kolenda 17/3, Kassim Nicholson 15/1 (7 Rebounds), Andy Van Vliet 8/2 (7 Rebounds), Owen Klassen 4 (8 Rebounds).
Key Stats:
Rebounds: Würzburg 38 (7 offensiv) – Rostock 48 (17 offensiv)
Ballverluste: Würzburg 12 – Rostock 8
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 7 – Rostock 15
Lukas Herzog, Fitness First Würzburg Baskets:
„Mit der kleinen Rotation war es ein schweres Spiel für uns. Rostock war vor allem im Rebound sehr überlegen, das war am Ende entscheidend und hat uns den Sieg gekostet. Ich versuche in jedem Spiel mein Bestes zu geben, mir über die Verteidigung das Selbstvertrauen zu holen und dann im Angriff meine Dreier zu treffen. Nach den Ausfällen, gerade von Davion, müssen einige Spieler ungewohnte Positionen spielen. In den nächsten Spielen müssen wir das besser machen. Wir haben in zehn Tagen ein wichtiges Spiel in der Champions League, daher müssen wir uns jetzt erst erholen und dann wieder an die Arbeit gehen, um uns zu verbessern.“
Sasa Filipovski, Headcoach Fitness First Würzburg Baskets:
„Wir waren heute nicht gut genug, um mit Rostock mitzuhalten. Wir sind mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen und haben so gut gekämpft, wie wir konnten. Offensichtlich konnten wir mit der kurzen Rotation mit den Ausfällen von drei Leistungsträgern heute nicht besser spielen, deswegen Glückwunsch an Rostock zu einem verdienten Sieg.“
Przemyslaw Frasunkiewicz, Headcoach ROSTOCK SEAWOLVES:
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg, weil wir in der BBL auswärts seit Beginn der Saison Probleme hatten. Jetzt haben wir endlich unseren Rhythmus gefunden. Wir haben heute auf einem extrem hohen Level verteidigt. Vor allem gegen Marcus Carr haben die Jungs einen tollen Job gemacht und ihn die ganze Zeit gejagt. Wir haben auch die 50:50-Bälle bekommen und waren bei den langen Rebounds immer rechtzeitig zur Stelle. Deswegen bin ich sehr glücklich darüber, dass wir in dieser sehr schweren Umgebung 40 Minuten lang fokussiert geblieben sind und unseren Gameplan umsetzen konnten.“