Di., 28.01.2025 , 09:24 Uhr

Fleischkonsum im Landkreis Würzburg - 660 Beschäftigte stemmen die Branche

Vom Schnitzel bis zur Salami: Im Landkreis Würzburg wird jedes Jahr eine beeindruckende Menge von 8.200 Tonnen Fleisch verzehrt. Das zeigt, wie zentral die Fleischproduktion für die Region ist – doch hinter den Zahlen steckt harte Arbeit, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) betont.

Fleischkonsum im Wandel

Rein statistisch gesehen isst jeder Mensch im Landkreis Würzburg rund 51,6 Kilogramm Fleisch pro Jahr – das sind etwa 140 Gramm am Tag. Doch dieser Wert ist seit Jahren rückläufig. „Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger“, sagt Ibo Ocak, Geschäftsführer der NGG Unterfranken. Dennoch bleibe Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel, hinter dem harte Arbeit steht – von der Tierhaltung bis hin zur Verarbeitung.

Ein Knochenjob mit Niedriglohn

Besonders die Arbeitsbedingungen in der Fleischproduktion rücken zunehmend in den Fokus. Rund 660 Menschen sind im Landkreis Würzburg in der Branche beschäftigt, doch die Gewerkschaft NGG kritisiert: Viele verdienen nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde. „Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient oft einen Hungerlohn. Damit muss jetzt Schluss sein“, fordert Ocak. Die NGG setzt sich deshalb für einen Mindestlohn von 14,50 Euro pro Stunde ein.

Harte Bedingungen: „Arbeit am Limit“

Die Tätigkeiten in der Fleischindustrie sind körperlich extrem fordernd. „Allein beim Zerlegen von Schweinehälften tragen die Beschäftigten tonnenschwere Lasten. Eine Schweinekeule wiegt 5 bis 10 Kilogramm, und in einer Schicht transportieren Zerleger mehr als 200 Mal solche Keulen aufs Produktionsband“, beschreibt Ocak. Hinzu kommen widrige Arbeitsbedingungen: Hitze und Nässe im Schlachtbetrieb, eisige Temperaturen von 2 bis 3 Grad im Kühlhaus – eine enorme Belastung für die Gesundheit.

NGG fordert: Faire Bezahlung für harte Arbeit

Angesichts der körperlichen und gesundheitlichen Belastungen fordert die NGG eine deutliche Lohnanpassung. „Es ist höchste Zeit, die Arbeit in der Fleischindustrie besser zu entlohnen“, so Ocak. Die Gewerkschaft kündigt an, sich bei den Tarifverhandlungen, die am 6. Februar 2025 starten, für einen Stundenlohn von mindestens 14,50 Euro starkzumachen.

Die Botschaft der NGG ist klar: Wer täglich Schwerstarbeit leistet, verdient mehr Anerkennung – und das zeigt sich auch im Lohn.

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