Do., 16.10.2025 , 15:35 Uhr

Fleiß, Führung und Frust – kein Happy End für Laurin Heinrich

Knochendress bringt kein Glück: LMP2 zerstört Podiumsträume

Nach dem Saisonfinale der nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft, dem Petit Le Mans (8.-11. Oktober), schaut der Würzburger Rennfahrer Laurin Heinrich auf eine Achterbahn-Saison zurück. Zu den zwei Siegen und einer Podiumsplatzierung hatte sich der 24-jährige Porsche-Vertragsfahrer einen weiteren Erfolg am letzten IMSA-Wochenende in Atlanta gewünscht, doch am Ende des Zehn-Stunden-Rennens musste er sich mit dem fünften Meisterschaftsplatz in der GTD-Pro-Wertung zufrieden geben. Im Halloween-Look seines Porsche 911 GT3 R und im Rennanzug mit Knochen-Design wollte er als IMSA-Champion auf dem Michelin Raceway Road Atlanta die Konkurrenz das Fürchten lehren. Für das Team AO Racing und seine GT-Teamkollegen Klaus Bachler aus Österreich und den Dänen Michael Christensen kam es jedoch anders als erhofft: Nach einem starken Qualifying von Heinrich und zahlreichen Führungsrunden in der Anfangsphase des Langstreckenrennens drängte sie in der zweiten Rennhälfte ein LMP2-Fahrzeug von der Strecke. Ein dadurch notwendiger Reparatur-Stopp machte sämtliche Siegchancen zunichte. Nach zehn Stunden beendete der Förderfahrer der ADAC Stiftung Sport das Rennen auf Rang acht seiner Klasse. Dennoch blickt der gebürtige Kürnacher positiv auf die Saison zurück: „Die beiden Siege in Sebring und Laguna Seca am Anfang des Jahres waren meine absoluten Highlights. Zudem noch die Podiumsplatzierung in Kanada, über die ich mich sehr gefreut habe. Leider waren die Ergebnisse in der zweiten Hälfte nicht ganz so gut. Wir waren fleißig, haben gekämpft, aber mehr ging in diesem Jahr nicht.“

Das zehnstündige Rennen auf dem 4,09 Kilometer langen Kurs markierte die 28. Ausgabe des prestigeträchtigen Petit Le Mans. Zehn Fahrzeuge traten in der GTD-Pro-Wertung an, darunter auch der auffällige „Rexy“ mit Skelett-Folierung. Heinrich erwischte einen starken Start und schob sich direkt von der fünften Position auf Rang vier. Ein früher Unfall eines anderen Teilnehmers führte zu einer längeren Unterbrechung, in der der Nachwuchspilot zum ersten Boxenstopp abbog. Nach dem Restart reihte er sich als Siebter ein und arbeitete sich Runde für Runde weiter nach vorn. Kurz vor Ende der zweiten Rennstunde übernahm er die Führung in seiner Klasse. Eine weitere Gelbphase brachte das Feld wieder zusammen, doch auch nach der Wiederaufnahme des Rennens behauptete Heinrich Platz eins. Anschließend rollte er zum zweiten Service an die Box, bei dem Christensen ins Cockpit stieg. Noch während der Boxenstopp-Phase kam es zu einer weiteren Neutralisation. Christensen kehrte als Führender zurück, verlor im Laufe seines Stints jedoch einige Plätze und übergab als Sechster an Bachler.

Der Österreicher manövrierte den Skelett-Rexy souverän durch die Abenddämmerung. Kurz vor dem geplanten Fahrerwechsel drängte ihn jedoch ein LMP2-Fahrzeug von der Strecke. Bachler musste durch eine unebene Wiese ausweichen und dabei riss die Heckschürze des Porsche ab. Mit noch gut zwei Stunden auf der Uhr brachte er den beschädigten Porsche zur Reparatur an die Box. Heinrich kehrte für den letzten Stint ins Auto zurück und zeigte in der Schlussphase vollen Einsatz. In der Dunkelheit schob er sich noch bis auf Rang sechs nach vorn. Nach dem finalen Service fand er sich allerdings auf Position acht wieder, die er bis ins Ziel verteidigte. „Wir haben alles gegeben, doch der Zwischenfall kostete uns zu viel Zeit. Ein Sieg oder zumindest eine Podiumsplatzierung wäre ein schöner Abschluss gewesen. Trotzdem bin ich allen im Team extrem dankbar für ihren großartigen Einsatz in der gesamten Saison. Außerdem freue ich mich über die Prototypen-Titel von Porsche und den AO-Sieg in der LMP2-Klasse“, sagte der Unterfranke nach dem Rennen.

Auch wenn die IMSA-Saison 2025 beendet ist, geht das Abenteuer Amerika für Heinrich weiter. Bereits am kommenden Wochenende kehrt er auf den Indianapolis Motor Speedway zurück, diesmal für das Team Wright Motorsports in der interkontinentalen GT3-Meisterschaft (IGTC). Dort teilt er sich einen Porsche 911 GT3 R mit den US-Amerikanern Adam Adelson und Elliot Skeer. Gemeinsam gewann das Trio das achtstündige Rennen im Vorjahr. „Den Gesamtsieg bei diesem Event letztes Jahr als Pro-Am-Besatzung zu holen, war ein großartiges Erlebnis. Jetzt freue ich mich, dass ich wieder zusammen mit Adam, Elliot und Wright Motorsports dabei sein darf“, sagte der Youngster.

Außerdem wartet in Asien vom 13. bis 15. November ein weiterer Höhepunkt auf Heinrich, bei dem er auf die Elite des GT3-Sports trifft. Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs von Macau kämpft er um die Weltmeisterkrone im Rahmen des FIA GT World Cup. Das traditionsreiche Einzelevent, ausgerichtet vom Automobilweltverband FIA, ist eines der härtesten im Rennkalender. Für Heinrich ist es nach 2024 bereits der zweite Einsatz, bei dem er für das französische Team Schumacher CLRT in einem Porsche 911 GT3 R auf Erfolgsjagd geht.

Bild-Quelle: Porsche

Kürnach Laurin Heinrich Porsche Rennfahrer Sportwagenmeisterschaft Würzburg

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