In der Debatte um den Fortgang der Würzburger Posthalle ist noch immer vieles unklar. Da die Spielstätte aber ein enorm wichtiger Faktor für die Kultur und Wirtschaft von Würzburg ist, melden sich nun das Stadtmarketing und die Stadtratsfraktion der Grünen zu Wort.
Noch immer ist nicht klar, wie es mit der Würzburger Posthalle weitergeht. Fest steht nur, dass der Mietvertrag der Spielstätte im Sommer 2023 ausläuft. Als neuer Standort kommt das Gelände der Firma Glaskeil in der Aumühle in Frage – dieses könnte aber frühestens 2025 bezogen werden. Ob es diesen neuen Standort geben wird, ist bislang auch noch nicht abschließend geklärt. Nun meldet sich auch die Stadtratsfraktion der Grünen zu Wort und drängt auf konkretes Handeln für die Entwicklung einer neuen Musikspielstätte auf dem Gelände der Firma Glaskeil.
Den Grünen geht es darum, das kulturelle Angebot der Region und die Zukunft der Posthalle zu sicher. Daher pocht die Stadtratsfraktion darauf, dass die Stadtverwaltung nun handeln müsse, um einen fließenden Übergang von einer Spielstätte zur anderen zu schaffen. Mit einem Antrag wendet sich die Partei an den Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Konkret fordert die grüne Stadtratsfraktion, dass die Stadtverwaltung zeitnah mit der Firma Glaskeil in Verhandlungen tritt, um die Umbau- und Investitionsmaßnahmen voranzubringen. Außerdem soll geklärt werden, welche finanziellen Förderungen für eine neue Musikspielstätte mittlerer Größe möglich sind. Zuletzt sollen Gespräche mit den Vermietern des alten Postgebäudes geführt werden, um eine Verlängerung des Mietvertrages zu erreichen, bis die Posthalle an einen neuen Standort ziehen kann.
Parallel dazu wendet sich das Stadtmarketing Würzburg macht Spaß e.V. an die Öffentlichkeit, um die Relevanz der Posthalle für den Wirtschaftsraum Würzburg zu betonen. Jahrelang sollen große Künstler auf ihren Tourneen an Würzburg vorbeigegangen sein, da es keine Musikspielstätte in geeigneter Größe gegeben habe. Die höchsten Kapazitäten hätte damals der Soundpark (früher Music Hall oder Rockpalast) mit bis zu 1.200 Gästen geboten. Die nächstgrößere Eventlocation sei die S.Oliver Arena mit einer Gästezahl ab 2.400 gewesen – dazwischen gab es nichts. Mit Eröffnung der Posthalle im Jahr 2008, die Besucherzahlen von 200 bis 3.000 empfängt, sei diese Lücke geschlossen worden.
In einer Pressemeldung betont das Stadtmarketing weiter, welch wichtiger Standortfaktor die Posthalle für Würzburg sei. Das Kulturangebot und Nachtleben seien demnach Faktoren, die eine Stadt attraktiver machen und Bürger, Studierende und Fachkräfte an sie bindet.
„Würzburg muss als Oberzentrum und Kulturmagnet in der Region seiner Aufgabe, Livemusik- Veranstaltungen im Bereich populärer Musik in einer Spielstätte mit einer Kapazität größer 400 und unter 2.400 Besuchern anzubieten, weiterhin nachkommen. Wenn möglich – wenngleich nicht mehr wahrscheinlich – sollte der Spielbetrieb ohne Unterbrechung gewährleistet sein.“, heißt es in der Mitteilung des Stadtmarketing. Sollte die Weiterführung des Spielbetriebs nicht ohne Unterbrechung möglich sein, dann sei es wichtig, die Pause so kurz wie möglich zu halten. Andernfalls befürchtet das Stadtmarketing, dass Bands, Künstleragenturen und Know-How verloren gehen könnten.