Der Marburger Bund hat seine Mitglieder in den tarifgebundenen kommunalen Kliniken zu einem bundesweiten ganztägigen Warnstreik am 9. Mai aufgerufen. Zu einer zentralen Streikkundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt am Main werden mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte erwartet.
Der Marburger Bund fordert in den aktuellen Tarfiverhandlungen für die bundesweit rund 55.000 kommunale Ärztinnen und Ärzte einen Inflationsausgleich sowie eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent. Weil es bislang aber zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gekommen ist, hat der Verband für Dienstag zum bundesweiten Streik aufgerufen. „Die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern sind es leid, von den Arbeitgebern immer wieder hingehalten zu werden. Sie erwarten ein faires Angebot, das ihrer hohen Arbeitsbelastung entspricht und die Preissteigerungen seit der letzten Gehaltserhöhung berücksichtigt“, sagte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. Für den 22. Mai ist ein weiterer Verhandlungstermin zwischen dem Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bereits vereinbart.
In Mainfranken beteiligen sich laut Marburger Bund die Klinik Kitzinger Land, das Klinikum Main-Spessart in Lohr, das Schloss Werneck, das Leopoldina in Schweinfurt sowie das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Um die medizinische Notfallversorgung der Patienten sicherzustellen, hat der Marburger Bund den vom Warnstreik betroffenen Kliniken Notdienstvereinbarungen angeboten. Die dafür notwendige Mindestausstattung im ärztlichen Dienst entspricht der personellen Besetzung, wie sie üblicherweise an Wochenenden dienstplanmäßig vorgesehen ist. Allerdings kann es zur Verschiebung von planbaren Operationen kommen.