Rund 50 Jahre lang standen etwa 23 Weiden entlang des Brummbachs in der Ortschaft Opferbaum bei Bergtheim im Landkreis Würzburg. Nun wurden sie gefällt – offenbar ohne Genehmigung.
Der BUND Naturschutz erstattete am Montag Anzeige gegen Bergtheims Bürgermeister Konrad Schlier wegen Verstoß gegen Natur- und Artenschutzrecht. Der Grund: bei Opferbaum wurden von der Gemeinde Bergtheim große Teile einer rund 50 Jahre alten Baumallee entlang des Brummbachs gefällt.
„Durch die nicht genehmigte Fällung von 23 rund 50 Jahre alten Weide entlang des Brummbaches, wurde eine für das Landschaftsbild wertvolle Baumallee zerstört“, stellt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg fest.
Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN: „Damit liegt ein Verstoß gegen Artikel 16 Bayerisches Naturschutzgesetz vor. Zudem wurde das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt, welches gemäß der Paragraph 13 und 14 Bundesnaturschutzgesetz zu vermeiden ist. Aufgrund des Alters der mächtigen Weiden ist auch vom Verlust von Lebensstätten auszugehen. Damit liegt auch ein Verstoß gegen das Artenschutzrecht nahe.“
Auch Bürgermeister Konrad Schlier zeigte sich verärgert über die Fällung. Angewiesen habe er sie nicht. Stattdessen hätten die Weiden lediglich nach schadhaften Bäumen überprüft werden sollen. Offensichtlich hatte ein Mitarbeiter des Bauhofs dann jedoch beschlossen, die gesamte Baumreihe entlang des Bachs zu entfernen. Teilweise sei das auf ein Missverständnis zurückzuführen so Schlier. An der Baumallee soll ein neuer Radweg entstehen, für dessen Umsetzung die Wurzeln der Weiden, die mittlerweile schon den Asphalt der Straße anheben, hätten gekappt werden müssen. Offensichtlich wollte der Bauhofmitarbeiter die Gelegenheit nutzen und erntfernte deshalb die Weiden.