Grasmilben können einem die schönen Frühlings- und Sommertage im Freien so richtig vermiesen. Wer von ihnen gebissen wurden benötigt jede Menge Selbstbeherrschung, aber auch Geduld ist gefragt. Denn bis der Juckreiz wieder nachlässt, kann es eine ganze Weile dauern – wesentlich länger zumindest, als der Juckreiz infolge eines Stiches einer Stechmücke.
Die Grasmilbe kennt man auch unter den Namen Herbstmilbe, Herbstgrasmilbe, Erntemilbe, Herbstlaus und andere. Genau genommen sind Grasmilben Erntemilben die zur Familie der Spinnentiere gehören. Im Frühjahr kommen sie Jahr für Jahr aus den Bodenlöchern gekrochen und bleiben bis zum Herbst aktiv. Beißen tun jedoch nur die Larven, die trotz ihrer winzigen Größe von 0,2 bis 0,3 Millimeter beim Menschen für rote Quaddeln sorgen können, die manchmal bis zu zwei Wochen lang für extremen Juckreiz sorgen. Die Milben machen es sich am liebsten auf trockenen Grasflächen gemütlich und warten an der Spitze eines Grashalms auf ihre potentiellen Opfer. Haben sie eines gefunden, krabbeln sie am liebsten an feuchte, warme Stellen, um dort Speichel in die Haut zu injizieren – der Mensch merkt davon nichts. Nach wenigen Stunden ist das Opfer für die Grasmilben schon uninteressant geworden, sie verlassen den Körper meist selbstständig oder werden durch Kratzen oder die Kleidung weggescheuert.
Nach einem Tag beginnt dann der Juckreiz und es bilden sich rote Quaddeln, die sich durch starkes Kratzen auch entzünden können. Zwar sind die Bisse von Grasmilben eigentlich harmlos, es hilft aber, die Quaddeln mit 70-prozentigem Alkohol zu desinfizieren und juckreizstillendes Gelee auszutragen. Im Notfall können auch cortisonhaltige Salben oder Antihistaminika hilfreich sein. Immerhin: Ansteckende Krankheiten übertragen können die Grasmilben, anders als Zecken, nicht.
Da sich Grasmilben meist auf trockenen Wiesen finden, auf denen sich auch Nutz- und Haustiere aufhalten, sollten Sie vermeiden, solche barfuß zu passieren. Hohes Schuhwerk und die Hosen in die Socken zu stecken, hilft zusätzlich. Wer gut gegossen und gemäht hat, schafft für die Grasmilben ein eher ungemütliches Ambiente: Diese mögen nämlich vor allem die Spitzen der Grashalme. Der Grasschnitt sollte jedoch so schnell wie möglich von ihrem Grundstück verschwinden.
Wenn sie vermuten, im eigenen Garten Grasmilben zu beheimaten, dann können Sie einen ganz simplen Trick anwenden, um Klarheit zu schaffen. Nehmen Sie dafür einfach ein weißes Papier und legen Sie dieses auf einen sonnigen Platz im Rasen. Da Grasmilben von dem hellen Papier angelockt werden würden, können Sie einfach erkennen, ob sich Ihr Verdacht bestätigt. Grasmilben sind als rötliche winzige Punkte sichtbar.