Beim Hafensommer in Würzburg wird in diesem Jahr ausschließlich vegetarisches Essen angeboten, was zu einer heftigen Diskussion im Kulturausschuss des Stadtrats geführt hat. Einige Mitglieder von CSU und FDP sahen darin eine Einschränkung und ideologische Umerziehung, während andere die Entscheidung als vernünftig für das Klima ansahen.
Eigentlich sollten Kulturamtsleiter Klaus Heuberger und sein Stellvertreter Ingolf Stöcker nur das musikalische Programm des Hafensommers vorstellen. Jedoch kam es anders als geplant. Die Diskussion drehte sich nicht um das bereits ausverkaufte Konzert der Sportfreunde Stiller, die Auftritte bekannter Stars wie Suzanne Vega oder die zehnprozentige Erhöhung der Ticketpreise. Stattdessen protestierten CSU und FDP gegen die Entscheidung der Veranstalter, nur vegetarische Speisen anzubieten. Sie sahen darin eine Einschränkung und eine ideologische Umerziehung.
Der Hafensommer, der vom 21. Juli bis zum 6. August stattfindet, hat sich zum Ziel gesetzt, schrittweise die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen und so dem Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2045 näher zu kommen. Denn neben der Förderung von Inklusion und Barrierefreiheit, möchte der „Hafensommer“ auch beim Thema Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen. Dabei soll schrittweise, aber konsequent vorgegangen werden. Aktuell arbeitet das Team daran, eine Klimabilanz für das Festival zu erstellen. Sie möchten damit herausfinden welche Verkehrsmittel die Besucher nutzen, um zu der Veranstaltung zu kommen.
Zudem haben die Organisatoren beschlossen, dass in diesem Jahr nur vegetarische Speisen beim Event serviert werden. Die Entscheidung für das vegetarische Essen basiert auf der Erkenntnis, dass die Nutztierhaltung einen erheblichen Anteil an den von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen ausmacht. Die Veranstalter möchten somit dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren.
Es gab jedoch Bedenken von Seiten der CSU, dass ein rein vegetarisches Angebot eine Einschränkung darstellt und die Veranstaltung für einige Menschen unzugänglich macht.
-> Jedoch wurde darauf hingewiesen, dass der Hafensommer schon seit vielen Jahren nur wenige Fleischgerichte anbietet. Letztes Jahr gab es wohl beim langjährigen Caterer „Wunschwerk“ zum ersten Mal keine Fleischgerichte auf der Speisekarte.
Der Kulturreferent Achim Könneke hat klargestellt, dass die Debatte im Kulturausschuss keinen Einfluss auf die Entscheidung bezüglich des Essensstandes hat. Denn die Veranstalter haben ihre Wahl bereits getroffen. Logistisch betrachtet ist es nicht möglich, mehr als einen Essensstand aufzubauen. Außerdem ist das Publikum hauptsächlich wegen der Konzerte und nicht wegen des Essens anwesend. Könneke glaubt und hofft, dass das vegetarische Essen aufgrund der positiven Erfahrungen der letzten Jahre gut ankommen wird. So berichtete es der Medienkonzern Mainpost.