Di., 11.06.2024 , 14:03 Uhr

IG Metall kündigt Widerstand an - Preh will 420 Arbeitsplätze am Standort Bad Neustadt an der Saale abbauen

Der Automobilzulieferer Preh will bis Ende des Jahres 420 der rund 2.000 Arbeitsplätze am Standort Bad Neustadt an der Saale abbauen. Das teilte das Unternehmen den Beschäftigten am Dienstag (11.6.2024) in einer sehr kurzfristig anberaumten Mitarbeiterinformation in der Stadthalle mit.

IG Metall plant Widerstand

Schock für die Belegschaft von Preh in Bad Neustad: Der Automobilzulieferer streicht über 400 Stellen in der Rhön. Vom Stellenabbau sollen nach Informationen des Unternehmens alle Bereiche betroffen sein. Zudem hat Preh angekündigt, zeitnah Gespräche mit dem Betriebsrat aufnehmen zu wollen.
„Das ist ein massiver Schock für die Belegschaft. Gerade weil das Ausmaß so immens ist, denn dadurch könnte der Standort um 25 Prozent der Belegschaft schrumpfen“, betont Nadine Knauff, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schweinfurt und zuständige Betriebsbetreuerin. „Wir werden jetzt alles in die Waagschale werfen, um den Beschäftigten in dieser schwierigen Situation zu helfen.“
Die IG Metall plant in den nächsten Tag Widerstand gegen die kurzfristige Ankündigung von Preh zu organisieren.

Betriebsratsvorsitzende spricht von schlimmster Nachricht der Unternehmensgeschichte

Der Betriebsratsvorsitzende Daniel Rossmann betont: „Die Ankündigung fühlt sich wie ein gewaltiger Schlag ins Gesicht an – zumal die Führungsspitze keine Alternativen zum Stellenabbau vorgeschlagen hat. Das ist keine gute Basis für die anstehenden Gespräche. Für mich persönlich ist es die schlimmste Nachricht in der Geschichte des Unternehmens. Wir als Betriebsrat werden jetzt für die Arbeitsplätze bei Preh, für die Arbeitsplätze in der Region kämpfen.“

Die IG Metall Schweinfurt macht seit Monaten auf die sehr kritische Situation für die Industriearbeit in der Region Schweinfurt-Main-Rhön aufmerksam.

„Die Entwicklungen bei Preh zeigen leider erneut sehr deutlich, wie immens groß die Herausforderungen in der Region sind“, sagt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, und macht deutlich: „Wir werden auch in den nächsten Wochen und Monaten offensiv und entschlossen für die Zukunftsperspektiven der Beschäftigten in der Region eintreten“, betont der Erste Bevollmächtigte Thomas Höhn.

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